Neues Gesicht für die Mitte

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Es ist das größte Einzelprojekt, das zurzeit in Velbert geplant wird: das Marktzentrum. Heute Nachmittag zeigte der zuständige Architekt der Firma ECE Ulf Jelinek die ersten Entwürfe. Mit einer „sehr modernen Formensprache“, so Jelinek, wolle man das Center mit knapp 20.000 Quadratmetern Verkaufsfläche in die Innenstadt integrieren. Die Fassadengestaltung sei durch die für Velbert typischen Schlösser inspiriert. Die Villa Herminghaus wird integriert - hier soll das Schloss- und Beschlägemuseum ein neues Zuhause finden. „Eine große Chance für das Museum“, wie dessen Leiter Dr. Ulrich Morgenroth wertete. Auf etwa 1.100 Quadratmetern im Forum Niederberg entsteht dann Platz für einen Teil der Volkshochschule, so die Pläne der Stadtverwaltung. Gastronomie auf dem Europaplatz zum Verweilen einladen.
80 bis 100 Geschäfte sollen in dem Shoppingcenter beheimatet sein. „Es gibt eine hohe Kaufkraft in Velbert“, sagte Harald Ortner, Geschäftsführer der Objektgesellschaft Marktzentrum Velbert, ein Zusammenschluss der beiden Investoren ECE und HBB. Das haben beide großen deutschen Entwickler erkannt und sich verschiedene Grundstücke frühzeitig gesichert. „Aus einer Zwangsehe wurde schließlich eine Liebesheirat“, wertete Ortner die erstmalige Zusammenarbeit positiv. 120 Millionen Euro sollen investiert werden.
Erste Befragungen von potentiellen Mietern hätten ein „enormes Interesse am Standort Velbert“ gezeigt, so Ortner weiter. Auf drei Verkaufsebenen sollen die Geschäfte angesiedelt werden, auf dem Dach entstehen zwei Parkdecks mit je 250 Parkplätzen. Bürgermeister Stefan Freitag kündigte an, dass das Parkhaus Oststraße ebenfalls integriert werden soll. Dafür müsse das nicht mehr zeitgemäße Parkhaus abgerissen werden. „Das neue wird 392 Stellplätze auf sechs Ebenen bieten. Mit Hilfe einer Brücke wird das Shoppingcenter erschlossen“, so Wilfried Löbbert, Leiter der Stadtentwicklung. Bürgermeister Freitag benannte die Kosten dafür mit 4,8 Millionen Euro, betonte aber, „dass der Steuerzahler dafür nicht herhalten“ müsse.
An diejenigen, die das Center für zu groß halten, richtete ECE-Entwicklungsmanager Marcus Janko folgende Einschätzung: „Um Sortimente und Kaufkraft in der Stadt zu halten und von außen zu generieren, braucht man eine gewisse Größenordnung. Die haben wir nicht überschritten.“ Die Verantwortlichen sind sich einig, dass das Marktzentrum dem Einzelhandel nicht schade, sondern ihn vielmehr befruchte. „Wir müssen die Identifikation der Bürger mit der Mittelstadt Velbert wieder herstellen“, sagte Alt-Bürgermeister und Vorsitzender der Förderungsgemeinschaft Schloss und Beschlag Heinz Schemken in Hinblick auf das Kaufverhalten vieler Velberter, die lieber in die umliegenden Großstädte ausweichen. „Da kann man nicht kleckern, da müssen wir klotzen!“ Die Fertigstellung ist im Spätsommer 2014 geplant.

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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