Gegen Gewerbe auf der „Kleinen Höhe“
Mit Rundwegen, Bänken und QR-Codes zum WANDERLAND

Der Sprecherrat der Bürgerinitiative Kleine Höhe kämpft weiter gegen ein mögliches Gewerbegebiet. Mit dem Ausbau der Wanderwege soll die Bedeutung des Freiraums zwischen Elberfeld und Neviges hervorgehoben werden. Foto: Bangert
  • Der Sprecherrat der Bürgerinitiative Kleine Höhe kämpft weiter gegen ein mögliches Gewerbegebiet. Mit dem Ausbau der Wanderwege soll die Bedeutung des Freiraums zwischen Elberfeld und Neviges hervorgehoben werden. Foto: Bangert
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BI will Rundwege, Bänke und QR-Codes, weil Gewerbe droht: Nachdem der Rat der Stadt Wuppertal den Bau einer Forensik auf der „Kleinen Höhe“ abgelehnt hat, wird die dortige Bürgerinitiative ihre Arbeit fortsetzen.

Von Ulrich Bangert
„Nach wie vor ist die causgewiesen, das gehört hier nicht hin“, so die resolute Feststellung von Dr. Peter Egen aus dem Sprecherrat der Bürgerinitiative Kleine Höhe. Das große Ziel ist eine Änderung des Regionalplans, damit das Gewerbegebiet dort heraus genommen wird.
„Das ist ein dickes Brett“, hat Angelika Behr von dem Wuppertaler Regionalratsmitglied Patric Mertins (CDU) erfahren. „Man muss politische Mehrheiten schaffen. Deshalb versuchen wir, die Wertigkeit des Gebietes zu erhöhen.“ Den Wert des Freiraums zwischen Neviges und Elberfeld wissen die Bewohner der beide Stadtteilen zu schätzen. Nicht nur für die Naherholung, der Bereich ist überregional von Bedeutung.
„Ein Grünzug vom Sauerland bis an den Rhein, der allerdings an der Kleinen Höhe am schmalsten ist. Deshalb kann man diese Stelle nicht zubauen, der Blick aufs System fehlt“, wie Dr. Gisela Krischnak kritisiert. Um den Wert dieser weitgehend landwirtschaftlich genutzten Flächen zu betonen, schwebt der Bürgerinitiative das „Wanderland Kleine Höhe“ vor. Angela Müller hat bereits konkrete Vorstellungen für Rundwege, ausgehend vom S-Bahnhaltepunkt Velbert-Rosenhügel.

Verbindungen müssen neu hergestellt werden

Zahlreiche weitere Bushaltestellen rund um den Freiraum stellen eine hervorragende Anbindung dar. Im Lauf der Zeit sind jedoch einige Wegeverbindungen verschwunden, die müssten wieder hergestellt werden. Eine weitere Infrastruktur müsste hinzukommen, wie Wegweiser, QR-Codes und Sitzgelegenheiten zum Ausruhen.
„Die jetzt vorhandenen Bänke wurden bereits von Mitgliedern gespendet und aufgestellt“, ist Angela Müller dankbar. „Wir sind nicht die Eigentümer, die Flächen gehören größtenteils der Stadt Wuppertal“, gibt Dr. Peter Egen zu bedenken, der weitere Gespräche mit Wuppertals Oberbürgermeister Uwe Schneidewind (Bündnis 90/Grüne) und anderen Akteuren anstrebt. Darunter sind die betroffenen Landwirte. Die Initiative würde es gerne sehen, wenn biologischer Anbau betrieben wird. „Das steigert den Wert dieser Flächen zusätzlich“, ist sich Uwe Teubner sicher und hat gleichzeitig Verständnis, dass dies bislang nicht geschehen ist. „Die Äcker werden von der Stadt immer nur für ein Jahr verpachtet. Weil in der Biolandwirtschaft Ruhe- und Umstellungszeiten beachtet werden müssen, ist das uninteressant.“
Die Gesetzgebung ist ein weiterer Grund, dass die Festsetzung der Kleinen Höhe nicht aus dem Regionalplan verschwindet: „Wuppertal hat ein Defizit an Gewerbeflächen, deshalb muss die Kleine Höhe planerisch vorgehalten werden“, weiß Dr. Karl-Werner Thiem. Angelika Behr zweifelt die Grundlagen der Bedarfsermittlung an.

Veränderungen in Industrie und Gewerbe

„Im Rahmen der Digitalisierung fallen Flächen weg“, schaut Dr. Peter Egen auf die gravierenden Veränderungen in Industrie und Gewerbe. Vor 50 Jahren war Egen Mitglied des Nevigeser Stadtrates, der sich 1973 für die Ansiedlung eines Forschungszentrums der damaligen Firma Glanzstoff an der Kleinen Höhe ausgesprochen hatte. 1975 schlossen sich im Rahmen der kommunalen Neuordnung Neviges, Langenberg und Velbert zu einer Stadt zusammen, die Kleine Höhe wurde der Stadt Wuppertal zugeschlagen.

Autor:

Harald Landgraf aus Dinslaken

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