Überdurchschnittlich alte Bevölkerung im Kreis Mettmann führt zu hoher Inzidenz
Kontakte vermeiden!

Ab März nimmt das Impfzentrum in Erkrath-Hochdahl seinen Vollbetrieb auf. | Foto: Ulrich Bangert
2Bilder
  • Ab März nimmt das Impfzentrum in Erkrath-Hochdahl seinen Vollbetrieb auf.
  • Foto: Ulrich Bangert
  • hochgeladen von Maren Menke

Die Inzidenz im Kreis Mettmann liegt aktuell bei 72,7. Mit verschiedenen Maßnahmen und ersten Impfungen wird weiter daran gearbeitet, auch in den zehn kreisangehörigen Städten weiter das Infektions-Geschehen einzudämmen.

Auf einer Pressekonferenz dankte Thomas Hendele, Chef der Kreisverwaltung, nun allen für ihren Einsatz - ob wochentags, in der Nacht oder am Wochenende. Erwähnt wurden dabei unter anderem die Soldaten, die Unterstützung leisten: „Sie sind uns eine sehr, sehr große Hilfe.“

Trotzdem hatte das Neanderland in den vergangenen Tagen die unrühmliche Ehre, landesweit an zweiter Stelle bei den Inzidenzwerten zu liegen. Der Leiter des Gesundheitsamtes, Dr. Rudolf Lange, hat dafür unterschiedliche Gründe ausgemacht: „Der Kreis ist sehr dicht besiedelt und hat eine vergleichsweise alte Bevölkerung mit der höchsten Quote an Personen, die über 65 Jahre alt sind. Das Infektions-Geschehen ist sehr diffus, Ausbrüche in Altenpflegeeinrichtungen führten zu einer Durchseuchung. Weil dort als allererstes mit dem Impfungen begonnen wurde, wird sich das Thema in den nächsten Wochen erledigen“, so Dr. Lange und fügt hinzu, dass das allerdings noch dauern wird. Bestimmte Hotspots werden im Gegensatz zum Vorjahr nicht mehr festgestellt, sondern Ereignisse. „Wir haben dafür eine sehr hohe Quote von Erkrankungen, die sich im direkten familiären Umfeld abspielen.“

Verhalten der Bürger
ist entscheidend

Trotz des schwankenden Geschehens befinden sich die Zahlen der Sieben-Tage-Inzidenz im Rückgang, 50 Prozent in den vergangenen vier Wochen. „Das Verhalten der Bevölkerung ist ein ganz entscheidender Schritt, um die Pandemie in den Griff zu kriegen. Daher mein dringender Appell: Kontakte vermeiden, um damit einer Weiterverbreitung der Infektion keinen Vorschub zu leisten.“
Bei den Mutationen wurden 40 bis 50 Fälle der englischen Variante im Kreisgebiet entdeckt. Die Suche sei nicht einfach, weil sich die Labore noch darauf einstellen müssen. Nachdem die Terminvergabe für das Impfzentrum in Erkrath-Hochdahl sehr schwierig angelaufen ist, hat der Kreis mehrfach bei der kassenärztlichen Vereinigung darauf gedrängt, dies zu verbessern: „Ich hoffe, dass dies in den nächsten Tagen gelingt“, so Thomas Hendele, der betont, dass der Kreis Mettmann selbst keine Termine vergeben kann.

Leiter des Impfzentrums
ist zufrieden

Mirko Braunheim, stellvertretender Kreisbrandmeister und Leiter des Impfzentrums, ist grundsätzlich sehr zufrieden, wie der Betrieb angelaufen ist. In der ersten Woche wurden 1.400 Impfungen an über 80-Jährigen durchgeführt, weitere 210 im Bereich der ambulanten Pflege mit dem Impfstoff von "AstraZeneca". Ein beheiztes Zelt wurde aufgestellt, „Kümmerer“ betreuen Menschen ohne Begleitung. In den Senioreneinrichtungen wurden bis Freitag 6.870 Erst- und 2.150 Zweitimpfungen durchgeführt. In 13 Einrichtungen wurde noch nicht geimpft, was mit einem vom Land verfügten Stopp im Januar zu tun hat und einem Infektions-Geschehen in einigen Einrichtungen.

Impfdosen für das
Rettungsdienstpersonal

Übrig gebliebene Impfdosen werden an Rettungsdienstpersonal verabreicht, bisher rund 300. In den Kliniken wurden 1.878 Erstimpfungen an dem berechtigten Personal durchgeführt. Braunheim kündigt an, dass im Vollbetrieb des Impfzentrums ab dem 1. März von 8 bis 20 Uhr täglich 1.680 Personen geimpft werden können. Wenn mehr Impfstoff kommt, ist es durchaus denkbar, dass auch mobil in Schwerpunktpraxen geimpft wird. „Das ist aber noch Zukunftsmusik“, dämpft Mirko Braunheim vorschnelle Hoffnungen.

Bislang 552 Verstorbene
im Kreis Mettmann

Basierend auf den labortechnisch bestätigten Fällen verzeichnet der Kreis Mettmann am heutigen Dienstag kreisweit 643 Infizierte, davon:

  • 51 in Erkrath,
  • 37 in Haan,
  • 56 in Heiligenhaus,
  • 63 in Hilden,
  • 108 in Langenfeld,
  • 75 in Mettmann,
  • 46 in Monheim,
  • 58 in Ratingen,
  • 119 in Velbert und
  • 30 in Wülfrath.
13.719 Personen gelten inzwischen als genesen. Verstorben sind ein 85-jähriger Mann und ein 97-jähriger Mann aus Langenfeld sowie eine 93-jährige Frau aus Hilden. Verstorbene zählt der Kreis bislang 552. | Foto: Kreis Mettmann
  • 13.719 Personen gelten inzwischen als genesen. Verstorben sind ein 85-jähriger Mann und ein 97-jähriger Mann aus Langenfeld sowie eine 93-jährige Frau aus Hilden. Verstorbene zählt der Kreis bislang 552.
  • Foto: Kreis Mettmann
  • hochgeladen von Maren Menke

13.719 Personen gelten inzwischen als genesen. Verstorben sind ein 85-jähriger Mann und ein 97-jähriger Mann aus Langenfeld sowie eine 93-jährige Frau aus Hilden. Verstorbene zählt der Kreis bislang 552.

Ab März nimmt das Impfzentrum in Erkrath-Hochdahl seinen Vollbetrieb auf. | Foto: Ulrich Bangert
13.719 Personen gelten inzwischen als genesen. Verstorben sind ein 85-jähriger Mann und ein 97-jähriger Mann aus Langenfeld sowie eine 93-jährige Frau aus Hilden. Verstorbene zählt der Kreis bislang 552. | Foto: Kreis Mettmann
Autor:

Maren Menke aus Velbert

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

21 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.