Keine Forensik in Aprath
Heute Mittag hat die Bergische Diakonie Aprath beim Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter das angebotene Grundstück zum Bau einer forensischen Klinik zurückgezogen.
„Wir sind irritiert über das plötzliche Nein der Bergischen Diakonie, die uns seinerzeit das Grundstück aus eigener Initiative öffentlich für den notwendigen Bau einer Maßregelvollzugsklinik für den Landgerichtsbezirk Wuppertal angeboten hatte“, erklärte Ministerin Steffens. Dazu Renate Zanjani, zuständig für Unternehmenskommunikation bei der Diakonie, auf Anfrage des Stadtanzeigers: „Wir haben unser Angebot zurückgezogen, weil es sich wirtschaftlich und konzeptionell nicht darstellen lässt.“ So seien Unwägbarkeiten auf dem angebotenen Gelände aufgetreten, etwa gestalte sich die Abwassersituation schwieriger als gedacht. Zudem wäre die notwendige Verlagerung der Kinder- und Jugendpsychiatrie an einen anderen Standort so teuer geworden, dass sich das wirtschaftlich nicht darstellen ließ, so Zanjani weiter. „Wir haben eine Menge Geld in das Projekt gesteckt und mussten jetzt die Notbremse ziehen, weil das Ganze nicht mehr seriös darstellbar gewesen wäre.“
„Der Wunsch der Diakonie, dem Land das Grundstück in Aprath für den Bau einer forensischen Klinik zu verkaufen, haben wir von Anfang an positiv aufgegriffen und die mögliche Realisierung in vielen Verhandlungen stets konstruktiv begleitet. Dabei war der finanzielle Spielraum von Seiten des Landes immer klar und transparent“, sagte der Landesbeauftragte für den Maßregelvollzug, Uwe Dönisch-Seidel. „Umso verärgerter sind wir darüber, dass die Diakonie jetzt plötzlich ihr Angebot zurückgezogen hat“, so Dönisch-Seidel weiter. Er kündigte an, nach den Sommerferien eine rechtssichere Entscheidung zum Bau einer forensischen Klinik im Landgerichtsbezirk Wuppertal zu treffen.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.