„In Langenberg verloren“
Der Bürgerentscheid zum Langenberger Freibad war nicht erfolgreich. 1.500 Stimmen fehlten am Ende, um das Bad zu retten. 11.862 Bürger hatten die Frage, ob das Freibad erhalten bleiben soll, mit „Ja“ beantwortet. Das entspricht 87,2 Prozent. Überraschend daran war, dass die Stimmen aus Velbert-Mitte und Neviges in den Erwartungen der Bürgerinitiative Pro Nizzabad lagen. Hingegen hatten sich die Initiatoren mehr Zuspruch aus Langenberg erwartet. „Wir haben den Entscheid in Langenberg verloren“, wertete deshalb Dietger Döhle, der sichtlich enttäuscht war.
Optimistischer wertete Walter Grevener das Ergebnis: „Das ist ein Achtungserfolg“, sagte der ehemalige Langenberger Stadtdirektor. Und: „Die Hoffnung stirbt zuletzt. 11.862 Bürger wünschen, dass die Entscheidung noch mal geprüft wird.“
„Es ist kein Tag der Freude, aber ein Tag der Klarheit“, sagte Bürgermeister Stefan Freitag nach Bekanntgabe der Ergebnisse des Bürgerentscheids.
Gefreut hat sich niemand am Sonntagabend im Velberter Rathaus. Zwar hatten sich die Parteien in Befürworter und Gegner des Bürgerentscheids geteilt. „Aber uns macht das auch keinen Spaß“, sagte CDU-Fraktionsvorsitzender Manfred Bolz, dessen Partei aufgerufen hatte, mit „Nein“ zu stimmen. Die Schließung sei dringend notwendig, um den Haushalt der Stadt zu entlasten.
Das sehen die Befürworter natürlich anders. „Man darf die Attraktivität des Umfelds nicht schwächen, sonst sinkt die Einwohnerzahl weiter“, so das Argument von Dietger Döhle, der sich in den letzten Wochen stark für die Rettung des Freibades engagiert hatte. Entsprechend enttäuscht war er, als die Ergebnisse bekannt gegeben wurden.
„Wir hätten mehr Zuspruch aus Langenberg erwartet“, sagte er. Mit 50,99 Prozent nahm gut die Hälfte der Wahlberechtigten in dem Stadtteil an dem Entscheid teil, diejenigen, die ihre Stimme abgaben, waren sich fast einig: 97,3 Prozent der Langenberger stimmten für den Erhalt des Freibades.
In Velbert-Mitte und Neviges ein etwas anderes Bild: In Neviges nahmen 15,8 Prozent der Wahlberechtigten teil. Von ihnen stimmten 81,7 Prozent mit „Ja“. In Velbert-Mitte gaben 11,8 Prozent ihre Stimme ab, 75,2 Prozent stimmten für die Rettung. „Das sind über 5.000 Stimmen, die aus diesen Stadtteilen kamen“, fasste Ralf Wilke von der SPD zusammen und wertete dies als „respektables Ergebnis“. Insgesamt lag die Wahlbeteiligung bei 20,4 Prozent.
Walter Grevener von Pro Nizzabad appellierte an die Politik, die hohe Zahl der Ja-Stimmen zum Anlass zu nehmen, die Schließung noch einmal zu prüfen. „Die Hoffnung stirbt zuletzt.“
Bürgermeister Stefan Freitag aber deutete an, dass er hier wenig Spielraum sieht: „Mit dem Langenberger Freibad geht ein Stück Infrastruktur der Stadt verloren, aber so schwer der Sparkurs fällt, so notwendig ist er.“
Die Bürgerinitiative trifft sich am heutigen Mittwoch zu einem Zukunftsgespräch. Grevener hofft, dass „dieser Zusammenhalt und diese Bereitschaft, sich zu engagieren, auf andere Projekte übertragen werden kann“.
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