Halbzeit in den USA für Heiligenhauserin

Die Heiligenhauser Schülerin Chiara Vonhoff hat „Halbzeit“ in Minnesota. Sie wurde von der SPD-Abgeordneten Kerstin Griese ausgewählt, als „junge Botschafterin“ Deutschland im Rahmen des Parlamentarischen Patenschaftsprogramms zu repräsentieren.

Heiligenhaus/Minnesota. „Ich genieße die Zeit wirklich sehr“, schreibt Chiara Vonhoff in einer E-Mail an ihre Patin Kerstin Griese. „Mit meiner Gastfamilie verstehe ich mich sehr gut und ich fühle mich als richtiges Familienmitglied.“
Zurzeit sei es in Minnesota durchgängig minus 28 Grad, berichtet Vonhoff von Schneestürmen. Sie geht an drei Tagen in der Woche zur High School, an zwei Tagen lernt sie online. Der Unterricht ist aus ihrer Sicht „ziemlich anspruchslos“. Chiara Vonhoff, die im Sommer ihren Realschulabschluss an der Ratinger Liebfrauenschule gemacht hat, lernt „das deutsche Schulsystem immer mehr zu schätzen“.

Die Schülerin berichtet von ihrem Alltag

Vonhoff lebt mit ihren Gasteltern und Gastgeschwistern auf einer Farm in der Nähe des 1.700-Einwohner-Ortes Mapleton. „Neulich habe ich mit meinen Gastgeschwistern über Deutschland und Nazis geredet. Sie meinten, dass sie früher Vorurteile gegen Deutschland hatten, aber durch die Austauschschüler haben sie gemerkt, dass deutsche Jugendliche keine Nazis, sondern ganz normale Leute sind“, berichtet die Heiligenhauserin in ihrer Mail an Griese. Das Tagebuch der Anne Frank sei Schullektüre und oftmals erzählten vor allem ältere Leute, was sie vom Krieg mitbekommen hätten.

Ehrenamtlicher
Einsatz ist gefragt

Ehrenamtliches Engagement ist in den USA weiter verbreitet als bei uns und wird auch von Schülern erwartet. Chiara Vonhoff hilft unter anderem Erstklässlern, die Probleme mit dem Lesen haben. Ihr Ziel ist es, bis zu ihrer Rückreise 100 Stunden „Community Work“ zu absolvieren.
Griese freut sich über Vonhoffs Nachrichten. „Ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem Stipendiatenprogramm des Bundestages und des US-Kongresses gemacht. Alle Schüler, für die ich die Patenschaft übernommen hatte, waren voller Eindrücke und reifer wiedergekommen“, so die Bundestagsabgeordnete.