Frage der Woche: Betäubung für Ferkel bei der Kastration - würdet ihr mehr fürs Fleisch bezahlen?
Seit heute Mittag steht fest: Ab dem kommenden Jahr müssen in Deutschland Schweine bei der Kastration betäubt werden. Ein klares "Ja" zum Tierschutz. Aber: Was ist euch der Schutz der Tiere wert? Seid ihr bereit, mehr fürs Fleisch zu bezahlen?
Kaum zu glauben, aber wahr: Damit das Fleisch den Verbrauchern auch schmeckt, werden männliche Schweine möglichst früh kastriert. Dies geschieht aktuell noch ohne Betäubung bei Tieren in den ersten acht Lebenstagen.
Betäubungspflicht ab 2019 kommt
Doch damit ist ab 2019 Schluss: Heute scheiterte im Bundesrat ein Gesetzentwurf, mit dem der umstrittene Eingriff für eine Übergangszeit weiter ermöglicht werden sollte.
Während Tierschützer zufrieden sind, wurde auch gleich Kritik laut. Der Deutsche Bauernverband etwa sieht die Existenz von Landwirten gefährdet. Denn die Bauern dürfen ihre Tiere nicht selbst betäuben, sondern müssen dazu einen Tierarzt hinzuziehen. Und das kostet natürlich. In Deutschland werden pro Jahr etwa vier Millionen Schweine kastriert.
Schweinefleisch wird teurer
Deshalb plädieren Züchter für eine lokale Betäubung, die sie selbst durchführen können wollen. Die ist aber umstritten, weil die Wirksamkeit nicht sichergestellt ist.
Eine weitere Alternative ist die so genannte Immuno-Kastration: Dabei handelt es sich um eine Impfung, die die Ausbildung von Geschlechtshormonen verhindert (den so genannten Ebergeruch). Der Haken: Für geimpftes Fleisch lassen sich nur schwer Abnehmer finden.
Eines scheint aber sicher: Die Kosten für die Betäubung (und die entstehen bei allen Methoden) werden für eine Verteuerung des Schweinefleisches sorgen.
Was ist eure Meinung dazu? Wie viel seid ihr bereit für den Schutz der Tiere zu zahlen? Welche Methode ist aus eurer Sicht die beste/machbarste?
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