Erholung auf dem Arbeitsmarkt
Im Dezember 2010 sank die Arbeitslosigkeit in Niederberg nochmals leicht auf 7,5 Prozent. „Das ist ein tolles Ergebnis, das ist der niedrigste Wert seit 2002, und das, obwohl im Dezember der Winter hart zuschlug“ , freut sich Martin Klebe, Chef der Arbeitsagentur Wuppertal. In den Städten Velbert, Heiligenhaus und Wülfrath sind damit 900 Menschen weniger arbeitslos als vor einem Jahr.
Allerdings begann das Jahr 2010 mit einem leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit in den beiden ersten Monaten, um dann stetig zu fallen. Für eine realistische Beurteilung des Arbeitsmarktes lenkt Martin Klebe den Blick auf die Zahlen der Unterbeschäftigung, dem Gesamtvolumen aller Menschen, die bei der Arbeitsagentur erfasst sind.
Denn nach den gesetzlichen Vorgaben der Arbeitslosenstatistik gelten alle Personen, die eine Weiterbildung oder eine Eignungsfeststellung besuchen oder eine Arbeitsgelegenheit ausüben, nicht als arbeitslos. So kommen auf den gesamten Bezirk der Arbeitsagentur Wuppertal zu den gesetzlich definierten 23.761 Arbeitslosen weitere 34.889 Unterbeschäftigte hinzu. „Das sind 4,5 Prozent weniger als vor einem Jahr“, stellt der Agenturleiter fest und wertet diesen Rückgang als Indikator für eine konjunkturelle Erholung der Wirtschaft.
Von der positiven Erholung auf dem Arbeitsmarkt konnten bisher die über 55-Jährigen noch nicht profitieren. Dagegen ist die Nachfrage von Arbeitnehmern zwischen 50 und 54 Jahren deutlich gestiegen. „Diese Kräfte mit Berufserfahrung werden für den Markt immer wichtiger, weil es an Nachwuchs mangelt“, stellt Martin Klebe zufrieden fest, gleichzeitig beklagt er die besorgniserregende Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt: 2010 wurden im gesamten Bezirk 2693 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen, der niedrigste Stand der letzten elf Jahre. „Über kurz oder lang wird es wettbewerbsentscheidend sein, über ausreichend Nachwuchs zu verfügen. Die Beschäftigten sind hier schon älter als anderswo“, mahnt der Arbeitsagentur-Chef.
„Unsere Aufgabe wird es sein, weiterhin möglichst viele Menschen an dem Aufschwung zu beteiligen und dauerhaft in den Arbeitsmarkt zu integrieren“, so Klebe weiter.
Als Stichwort für diese Aufgabe nennt er „Bildung, Bildung und Weiterbildung“.
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