Daumen hoch für die SPD

Der Vorsitzende des SPD-Stadtverbands Gerno Böll-Schlereth (links) gratulierte Volker Münchow zum Einzug in den Landtag. Die Daumen eines Mitglieds zeigen, was die Basis davon hält.
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  • Der Vorsitzende des SPD-Stadtverbands Gerno Böll-Schlereth (links) gratulierte Volker Münchow zum Einzug in den Landtag. Die Daumen eines Mitglieds zeigen, was die Basis davon hält.
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Das war ein Paukenschlag: Als erste Ergebnisse am Wahlabend bekannt gegeben wurden, sanken die Mundwinkel der CDU-Politiker in ungeahnte Tiefen. In den Gesichtern der SPD-Vertreter hingegen wurde das Grinsen immer größer.
Am Ende war die Überraschung perfekt: Sowohl Elisabeth Müller-Witt im Wahlkreis 38 (Heiligenhaus, Ratingen) als auch Volker Münchow im Wahlkreis 39 (Velbert, Wülfrath, Mettmann) setzten sich gegen die Landtagsmitglieder der CDU Dr. Wilhelm Droste und Marc Ratajczak durch. In der gleichen Konstellation lagen bei der letzten Landtagswahl 2010 noch die beiden CDU-Politiker vorn.
Während Dr. Droste gar nicht erst im Mettmanner Kreishaus erschien, konnte Ratajczak das schlechte Abschneiden seiner Partei nicht fassen: „Das muss sich ausschließlich der Spitzenkandidat Röttgen auf die Fahnen schreiben“, so der Mettmanner, der von Familienangehörigen getröstet wurde.
Einen Tag später konnte er auch Positives in dem Ergebnis sehen: „Mit der Erststimme lag ich in meinem Wahlkreis neun Prozent vor der Zweitstimme. Das heißt, die Bürger haben häufiger ihr Kreuz für mich gemacht als für meine Partei. Und das in einer nicht gerade schwarzen Hochburg, da bin ich stolz drauf.“ Einen Plan B hat Ratajczak noch nicht. „Ich muss mich beruflich und privat neu orientieren, mein Leben komplett neu aufstellen.“
Volker Münchow freut sich auf die neue Aufgabe in Düsseldorf. „Ich will die Vernetzung zwischen dem Velberter Rat, dem Kreistag und dem Landtag vorantreiben“, sagt der SPD-Politiker einen Tag nach der Wahl. Seine Themen, Wirtschaft und Infrastruktur, will er auch in der Landeshauptstadt nach vorne bringen und sich unter anderem für einen Schienenanschluss seines Wahlkreises stark machen. „Ich habe die Vision einer Stadtbahn zwischen Mettmann, Wülfrath, Velbert, Heiligenhaus, Ratingen und Düsseldorf“, so der Langenberger. Gleichzeitig will er weiter als Ansprechpartner vor Ort auftreten.
Das ist auch Elisabeth Müller-Witt wichtig. „Politik muss zuhören können“, sagt die Ratinger SPD-Vorsitzende. Bereits im Wahlkampf habe sie bei Hausbesuchen die Probleme der Bürger gehört. Diese wolle sie ernst nehmen und angehen. Ihre Top-Themen: den öffentlichen Nahverkehr im Kreis Mettmann verbessern, die Versorgung mit preiswertem und barrierefreiem Wohnraum und der Ausbau der U3-Betreuung.
Dr. Wilhelm Droste zieht wegen seines guten Listenplatzes wieder in den Landtag ein. Er möchte seine begonnen Projekte fortsetzen und sich auch in Zukunft dafür einsetzen, den Strukturwandel in Heiligenhaus voranzutreiben. „Dazu ist eine gute Verkehrsinfrastruktur unumgänglich, außerdem müssen Gewerbeflächen ausgewiesen werden.“
Das Wahlergebnis der CDU wertet Droste als „die Stunde Null“. Jetzt gelte es, die Ärmel hochzukrempeln und eine ordentliche Oppositonsarbeit zu leisten.

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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