Das Ende der Hardenbergschule?
Die Hauptschule ist nur überlebensfähig, wenn die beiden Velberter Einrichtungen zusammengelegt werden“, sagte gestern Bürgermeister Stefan Freitag und begründete damit den Vorschlag der Verwaltung, die Hardenbergschule Am Waldschlösschen in Neviges aufzulösen.
Damit wird der Entwicklung der Schülerzahlen Rechnung getragen. Bereits in den Schuljahren 2010/11 und 2011/12 konnte an der Nevigeser Hauptschule nur noch eine Eingangsklasse gebildet werden. Zu wenig, sieht das Schulgesetz doch vor, dass eine Hauptschule mindestens zwei Parallelklassen pro Jahrgang vorhalten müsse.
Mit dem Schuljahr 2012/13 soll die sukzessive Auflösung der Schule beginnen. Abgeschlossen wird der Prozess mit Ende des Schuljahres 2013/14. Die rund 190 Schüler, die zu diesem Zeitpunkt noch die Hardenberg-Hauptschule besuchen, sollen dann zur Martin-Luther-King-Schule in Velbert-Mitte wechseln. Genügend Raumkapazitäten wären dort vorhanden.
Gerade einmal 19 Schüler hatten im Schuljahr 2011/12 den Wunsch, eine der beiden Velberter Hauptschulen zu besuchen und sich dort zuerst angemeldet. Durch Ablehnungen an anderen Schulen kamen noch einmal 39 dazu. Zu wenig für vier Schulklassen.
Deshalb schlägt die Stadtverwaltung jetzt die Auflösung der Hardenbergschule vor. Ab kommender Woche berät die Politik über das Thema, allerdings würde eine andere Entscheidung angesichts des demografischen Wandels eher überraschen.
Dezernent Ralph Güther ist schon jetzt sicher, dass die Immobilie im Falle der Schließung weiter genutzt werden soll. „Ein Leerstand ist aus meiner Sicht nicht vorstellbar.“ Im Bestand der städtischen Immobilien gebe es gute und weniger gute, das heißt stark sanierungsbedürftige Gebäude. Die Hardenbergschule gehöre zum guten Bestand und verfüge als Schule über hohe Sicherheitsstandards. Güther kann sich eine Nutzung durch die VHS, Musikschule und Vereine vorstellen, beispielsweise das DRK. „Im Gegenzug müssen wir ältere, sanierungsbedürftigere Gebäude abstoßen“, lautet das Fazit von Güther, das auch Bürgermeister Freitag unterschreibt.
Eine Nutzung der Hardenbergschule als zweite städtische Gesamtschule hingegen ist endgültig vom Tisch. „An den Voraussetzungen hat sich nichts geändert“, so Freitag.
Diesbezügliche Pläne waren daran gescheitert, dass Gesamtschulen vierzügig sein müssen und einen Sekundarbereich zwei aufweisen müssen.
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