Bürgerwerkstatt zur Umgestaltung des Platzes am Offers
Am Mittwoch des 27.06. hatten die Technische Betriebe Velbert (TBV)
zu einer öffentlichen Anhörung der Bürger geladen. Das beauftragte Planungsbüro – Davids | Terfrüchte + Partner aus Essen hat seine Entwürfe, zur Umgestaltung des Platzes am Offers vorgestellt und mit den anwesenden Bürgern diskutiert.
Was geht ab?
Die eigentliche Planung läuft bereits seit vielen Monaten.
Ziel ist zum einen die verbesserte Verbindung des neuen Busbahnhofes zum neuen Einkaufszentrum. Auf der anderen Seite soll der Nutzwert des Platzes vor der Alten Kirche verbessert und die Attraktivität des Offers gesteigert werden.
Die TBV hat etwas über 1 Mio. Euros bereitgestellt, um diesen Plan durchzuführen.
Details zu den diskutierten Entwürfen können Sie zur Zeit auf den Projektseiten
des Planungsbüros anschauen. dtp-essen.de
Wer war dabei?
Zur Bürgerwerkstatt im großen Sitzungssaal am Lindenkamp hatten sich an späten Nachmittag über 35 interessierte Bürger, TBV-Mitarbeiter und Angestellte des Planungsbüros eingefunden. Alle Anwesenden waren aufgerufen, die Ergebnisse der Vorplanung noch einmal zu diskutieren.
Ich für mein Teil wundere mich, wieso weniger als 30 Bürger von dem Angebot der Beteiligung Gebrauch machen. Gerade in diesem Fall sind nicht einmal Parteien vor Ort gewesen.
Die Herausforderungen
Die größte Herausforderung bei der Umgestaltung ist wohl der 250 cm Höhenunterschied zwischen dem Kirchplatz und dem Platz vor dem Gebäude Am Offers. Bisher wurde der untere Platz fast nur für den Toilettenwagen der Großveranstaltungen verwendet.
Auch der Brunnen hat nie seine Würdigung durch den Bürger erfahren.
Dieser Bereich soll aufgefüllt und zusätzlich einige Meter in Richtung Gebäude verschoben werden.
Das führt zu einer deutlichen Vergrößerung des Kirchplatzes.
Eine mögliche Schluchtenbildung zwischen Gebäude und Mauer soll durch Treppen oder eine stufige Bepflanzung aufgelöst werden.
Nach Angaben der Planer bleiben alle alten Gehölze erhalten. Lediglich die kleinen Bäumchen auf dem Platz sollen weichen und durch eine Begrünung am Rand ersetzt werden. So sollen auch die Büsche am Offers entfernt werden, um eine gewisse Transparenz auf dem zukünftigen Spielplatz zu bekommen.
Zusätzlich wird wohl auch das schmucklose Gitter am Teich abgesägt und der Wasserspiegel deutlich gesenkt.
Der Gedenkstein
Der Gedenkstein vor der alten Kirche wird wohl unter die große Kastanie vom Park am Offers verlegt, um dort eine entsprechende Würdigung zu erfahren. Die Verlegung ist erforderlich, da auch der Übergang zur Friedrichstraße mittels einer Absenkung, vereinfacht wird.
Problematische Anwohner
Anwohner hatten diesen Tag genutzt, um auf Ihre Probleme rund um den Offers hinzuweisen. Vereinzelt ist es wohl zu Störungen gekommen, welche wohl als Randerscheinung der Volksfeste zu werten sind. Laut Polizeiaussage konnten bei genauer Beobachtung durch die Beamten über einen langen Zeitraum, keine ungewöhnlichen Probleme festgestellt werden. Ein Aussage, die viele Bürger bestätigen können.
Sobald die Parkanlage zum Spielplatz umgebaut ist, könnte es zu Platzverweisen für die Alkohol trinkenden Mitbürger kommen. Ich hoffe, dass dann entsprechende Alternativen angeboten werden. Über entsprechende Ausweichmöglichkeiten wurde aktuell keine Lösungen diskutiert. Es ist jedoch absehbar, dass eine Belebung der Fläche zur Verdrängung bestimmter Gruppen führen wird.
Verflogene Hoffnungen
Im Übrigen wurde die Hoffnung, in Zukunft wieder eine richtige Feier zur Sommersonnenwende zu veranstalten, schnell zerstreut. Die aktuellen Bestimmungen scheinen ein richtiges Feuer zu verbieten, selbst wenn der Kirchplatz nach der Umgestaltung deutlich größer sein sollte.
Ob die Steinrose des Brunnens an ihrem Ort verbleibt, verschoben wird oder in den Park wandert, ist noch völlig offen. Bei einer Begehung hatten Bürger den Verbleib der Rose gewünscht. Diese konservative Haltung ließ sich an diesem Tag jedoch nicht erkennen.
Die einst dort verlaufende Milchstraße werden wir wohl nicht zurückbekommen, dennoch wird alles dafür getan, die Zu- und Abfahrt vom Wochenmarkt so einfach wie möglich zu gestalten.
Ein Wintermärchen
Aus diesem Grunde könnten auch die Tage für den Wintergarten auf dem Zugang zur Thomasstraße und Poststraße gezählt sein. Vor vielen Jahren errichtet, um die Rentabilität der Alten Herrlichkeit zu verbessern, ist das nicht genehmigte Bauwerk seit Jahren eine optische Belastung für Fußgänger. Auch die gewünschte Steigerung der Rentabilität konnte durch den Anbau nicht umgesetzt werden.
Was bringt die Zukunft?
Die Planer haben dennoch die Hoffnung, dass sich in Zukunft wieder Gastronomie auf dem Platz einfindet. Fast alle Vorschläge haben den Weg in die Planungsunterlagen von Terfrüchte + Partner gefunden. Diese Vorschläge werden, soweit möglich, in einen neuen Entwurf eingearbeitet. Wie die Fläche gestaltet wird und welche Form eine Treppe bekommt, wurde in vielfältiger Weise besprochen. Ein Termin für die Vorstellung der neuen Planungsunterlagen wird noch bekannt gegeben. Bis 2014 werden dann im Innenstadtbereich 5900 m² vollständig neu gestaltet sein.
Meine Hoffnung & Dank
Ich für meinen Teil hatte einen sehr positiven Eindruck von der 2-stündigen Veranstaltung. In einer offenen Atmosphäre kam jeder zu Wort, der etwas beitragen wollte. Die konstruktive Grundhaltung der Veranstaltung, sowie einzig die Bedeutung von Sachargumenten, könnte ein Vorbild für so manchen Parteipolitiker sein. Letzten Endes bin ich jedoch gespannt, in welcher Form die Vorschläge der Bürger Berücksichtigung finden werden.
Autor:Frank Ortmann aus Velbert |
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