Bürgermeister Freitag ehrt Ratsmitglieder
„Ich habe einen Heidenrespekt vor all denjenigen, die die Herausforderungen annehmen, sich ehrenamtlich im Rat dem Gemeinwohl zu widmen.“
Bürgermeister Stefan Freitag war es ein großes Anliegen, sich bei den Ratsmitgliedern zu bedanken, die seit 25 Jahren und mehr dem Stadtrat angehören.
„Es sind nicht nur stundenlange Sitzungen im Rat, in Ausschüssen und Arbeitskreisen, dazu kommen auch die vorbereitenden Fraktionssitzungen“, weiß der Bürgermeister. „Und bei besonders öffentlichkeitsinteressierten Themen kommt dann noch der Dialog mit den Bürgern dazu.“ Weiteren Respekt verlangen ihm die Ratsmitglieder ab, weil sie sich in teilweise sehr komplexe Sachverhalte einarbeiten müssen. „Kommunalpolitik ist spannend, aber es braucht Zeit, die Stunden müssen irgendwo weggenommen werden, das ist in der Regel die Familie, denen ich herzlich danken möchte, denn ohne deren Verständnis wäre das nicht möglich.“
Gleich fünf Ratsmitglieder wurden mit der Schlotschmetplakette geehrt, der höchsten Auszeichnung der Stadt, die nur selten vergeben wird. „In den zehn Jahren meiner Zeit als Bürgermeister habe ich sie nur fünf Mal verliehen, jetzt folgen gleich fünf weitere.“
Zunächst wurde Brigitte Djuric (SPD) geehrt, seit 1989 im Rat und seitdem auch stellvertretende Fraktionsvorsitzende mit einer Vorliebe für das Soziale, sie ist unter anderem Mitglied im Integrationsrat: „Das stell‘ ich mir nicht leicht vor, den Menschen zu erklären, wie Kommunalpolitik funktioniert“, so Freitag, der die Bodenständigkeit der Nevigeserin betont.
Seit 25 Jahren ist Bernd Manck für die CDU im Rat, er leitet unter anderem seit 2009 den Sonderbauausschuss Sanierung Schloss Hardenberg und Bürgerhaus Langenberg. Sein Anliegen war immer die Stadtplanung: „Das ist vielleicht die Königsdisziplin der Kommunalpolitik, abstrakt zu entscheiden, wie die Stadt einmal aussehen soll.“
Hans Küppers (CDU) ist nicht nur seit 1989 Ratsmitglied, sondern er ist auch im „vorpolitischen Raum“ tätig, wie Stefan Freitag das Engagement beim Bürgerverein Birth bezeichnet. „Diese Funktion hat er nie mit der Ratstätigkeit vermengt“, bemerkt der Bürgermeister, der die Dialogfähigkeit des 65-Jährigen schätzt: „Probleme zwischen Jugendlichen und Bürgern in Birth löste er bei einem Bier.“
Als einen der „profiliertesten Politiker“ bezeichnete Stefan Freitag Manfred Bolz (CDU), seit 1989 im Rat und seit 2004 Vorsitzender der CDU-Fraktion. „Ein Job, den ich nie annehmen würde“, bekennt der Bürgermeister, „einen Sack Flöhe hüten scheint mir da einfacher. Aber du hast das Herz auf der Zunge, vielleicht hält deshalb die Fraktion zusammen.“
Hermann-Josef Schmitz (CDU) ist eines der Gründungsmitglieder der neuen Stadt Velbert, denn er gehört mit zwei Unterbrechungen seit 1975 dem Rat an, gehörte darüber hinaus zahlreichen Ausschüssen an und leitete den Langenberger Bezirksauschuss. „Deine große Stärke ist der direkte Dialog mit persönlichen Beziehungen zum Gesprächspartner.“
Mit einer Unterbrechung von sechs Jahren gehört Wolfgang Werner (SPD) seit 1975 dem Rat an. Erst kürzlich erhielt er das Bundesverdienstkreuz für sein umfangreiches politisches und bürgerliches Engagement. „Du musst mir mal dein Zeitmanagement verraten“, bat Bürgermeister Freitag, der sich gerne an temperamentvolle Debatten erinnert und seine pragmatischen Lösungsansätze schätzt. Da es für solch ehrenamtlichen Einsatz keine Auszeichnung gibt, überreichte Stefan Freitag ein gemaltes Konterfei, das er auch an Bernd Tondorf (CDU) überreichte.
Der ehemalige Schulleiter der Förderschule In den Birken ist seit 1975 das dienstälteste Ratsmitglied und einer der bekanntesten Velberter, der alle Stufen der Kommunalpolitik durchlaufen hat, unter anderem ein Dreivierteljahr als Bürgermeister. Er kokettierte mit seiner Leibesfülle und bezeichnete sich damals 1999 als „der schwangere Bürgermeister, der nach neun Monaten vom Amt entbunden wird“.
„Dieser Humor, der oft hilfreich ist, ist symptomatisch für dich“, so Freitag, der ihm außerdem dankt, dass er ihn zehn Jahre lang als „allerbesten Stellvertreter“ im Bürgermeisteramt unterstützt hat.
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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