Zu Besuch im Velberter Rathaus
Bürgermeister Dirk Lukrafka im offenen Austausch mit Viertklässlern
Warum sind ein Schlüssel und ein Eichenblatt auf dem Velberter Stadtwappen? Wer wohnte einst im Schloss Hardenberg? Und wie sieht der Arbeitstag eines Bürgermeisters aus?
Diese und viele weitere Fragen beantwortete Bürgermeister Dirk Lukrafka. Die vierten Klassen der Gerhart-Hauptmann-Schule nahmen im großen Saal Platz auf den Stühlen, die sonst von den Ratsmitgliedern besetzt werden. Ähnlich kritisch und interessiert ließen sich die Jungen und Mädchen verschiedene Zusammenhänge, Projekte sowie Probleme in den drei Stadtteilen erläutern. Außerdem entlockten sie dem Oberen der Stadt auch die eine oder andere Information aus seinem Privatleben.
Wie läuft ein Tag bei Ihnen ab? "Ich bringe zunächst jeden Morgen meine Tochter in den Kindergarten. Danach fahre ich in mein Büro und gehe die Post und die E-Mails durch. Außerdem habe ich meistens Termine für verschiedenste Gesprächsrunden. Manchmal geht es um Schulen und Kindergärten, manchmal geht es um Bauprojekte und manchmal geht es um Veränderungen in den Innenstädten von Velbert, Neviges und Langenberg. Jeder Tag ist anders, aber das macht meinen Beruf so spannend!"
Warum wollten Sie Bürgermeister werden? "Gute Frage! Als ich im Jahr 2004 als Jurist bei der Stadt Velbert angestellt wurde, habe ich die interessanten Strukturen und Aufgaben einer Stadtverwaltung kennengelernt. Als Bürgermeister kann man viel bewegen und hat viele interessante Aufgaben. Also habe ich mich im Jahr 2014 entschieden, mich zur Wahl zu stellen. Und ich bin froh, dass es geklappt hat!"
Gibt es manchmal Konflikte? "Die gibt es leider fast jeden Tag in verschiedensten Gesprächsrunden. Im Rat der Stadt Velbert sitzen zum Beispiel Politiker aus acht Parteien, jeder von ihnen hat eine andere Meinung, wie sich die Stadt zukünftig entwickeln soll. Manchmal können wir schnell eine gemeinsame Lösung für ein Problem finden. Manchmal streiten wir aber auch ein bisschen!"
Wer ist eigentlich Ihr Chef? "Das ist auch der Rat. Ich habe also nicht einen, sondern gleich 62 Chefs. Das ist nicht immer einfach! Ich muss viel reden und möglichst alle von meinen Ideen und Vorschlägen überzeugen."
Was mögen Sie an Velbert? "Ich finde es toll, dass wir drei so unterschiedliche, schöne Stadtteile haben und dass es viel Grün drumherum gibt. Mir gefallen außerdem unsere Spielplätze und dass man hier gut Fahrrad fahren kann."
Und was mögen Sie nicht? "Ich mag es nicht, dass viele Bürger über alles meckern, statt mehr zu schätzen, was es alles Tolles in unserer Stadt gibt. Leider gucken die Meisten nicht auf die guten Sachen, sonder klagen immer nur über das Schlechte."
Was möchten Sie verändern? "Vor allem unsere Innenstädte und die öffentlichen Plätze, aber da sind wir aktuell schon dabei. Kinder und Erwachsene sollen es schön bei uns finden und sich gerne hier aufhalten. Außerdem möchte ich erreichen, dass mehr Firmen nach Velbert kommen, so dass es viele Arbeitsplätze gibt."
Was war Ihr Kindheitstraum? "Eines weiß ich, ich hatte damals noch nicht den Traum, Bürgermeister zu werden. Ich habe mir stattdessen gewünscht, viel zu reisen und viel von der Welt zu sehen. Leider habe ich mir diesen Traum bis heute noch nicht erfüllt. Das werde ich aber noch! Vor allem möchte ich einmal nach Kanada reisen."
Was machen Sie denn in Ihrer Freizeit? "So viel Freizeit habe ich nicht, ich arbeite meistens auch am Wochenende. Mein Hobby ist es, Fahrzeuge selber zusammenzubauen und zu reparieren, zum Beispiel Fahrräder und Roller. Außerdem fahre ich gerne Kajak."
Waren Sie früher in einem Sportverein? "Ja, das war ich - sogar in mehreren. Ich habe Judo gemacht, Basketball und Volleyball gespielt und war während meiner Studienzeit in Köln in einem Ruderverein."
Was ist Ihr Lieblingsessen? "Das habe ich leider schon seit 20 Jahren nicht mehr gegessen, aber früher habe ich die Königsberger Klopse meiner Oma geliebt."
Doch nicht nur der Bürgermeister stand Rede und Antwort, auch die Schüler selbst erzählten, was ihnen an Velbert gefällt und wo sie Verbesserungsbedarf sehen. So wünschen sich die Kinder ein Kino in der Stadt und wieder einen Lebensmittelmarkt am Kostenberg. "Ich fände es auch klasse, wenn Velbert ein Kino hätte. Aber ich glaube nicht, dass ein Kino ins Forum Niederberg kommen wird. Das wird gerade viel diskutiert. Vielleicht werden wir es aber möglich machen, an anderer Stelle ein Kino zu realisieren, zum Beispiel dort, wo das ehemalige Hertie-Kaufhaus steht. Das ist allerdings nicht so einfach", so Dirk Lukrafka. Und auch der Lebensmittelmarkt solle kommen, allerdings müsse das Gebäude, das dafür vorgesehen ist, erstmal gründlich renoviert werden. Und das nehme noch eine längere Zeit in Anspruch. "Wir haben uns eure Idee aber alle notiert und wissen nun, was euch für unsere Stadt wichtig ist."
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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