Frage der Woche

Brauchen wir ein Böllerverbot?

Kriegsartige Szenen statt friedvollen Feiern: Die Bilder, die uns nach Silvester aus Berlin-Neukölln, aber auch aus Essen erreichten, lassen den Großteil der Bevölkerung fassungslos zurück.

Rettungskräfte, die gezielt mit Raketen beschossen werden, junge Männer, die auf offener Straße mit einer (Schreckschuss-)Pistole feuern, zerstörte Polizeiautos und Bushaltestellen - dies sind nur einige Straftaten, die im Zusammenhang mit der Silvesternacht dokumentiert wurden und in Nachrichtensendungen durchs Land gingen. 

"Fassungslos" und "beschämend"

Innenministerin Nancy Faeser (SPD) äußerte sich "fassungslos", Björn Jotzo (FDP) nannte die Vorkommnisse "beschämend" und Silke Gebel (Bündnis 90/Die Grünen) forderte auf Nachfrage von t-online flächendeckende Verbotszonen für das Abbrennen von Feuerwerk. Schnell wurden weitere Forderungen laut: Von der Ausstattung der Einsatzkräfte mit Bodycams (CDU/CSU), beschleunigten Gerichtsverfahren für die Täter (FDP) bis hin zum generellen Verkaufsverbot von Feuerwerk (Die Linken) reichen die Vorschläge, um derartige Gewaltexzesse künftig zu verhindern. 

"Gewalt gegen Einsatzkräfte finde ich richtig"

Aber wer sind eigentlich die Täter? Rainer Wendt, Bundeschef der Deutschen Polizei-Gewerkschaft sagte gegenüber FOCUS online: „Bei vielen Einsatzkräften ist der Eindruck vorherrschend, dass Gruppen junger Männer mit Migrationshintergrund bei diesen Ausschreitungen weit überrepräsentiert sind.“ RTL hat einige junge Männer dazu befragt. Einer sagt: "Wenn wir provoziert werden, dann schlagen wir zu. Das ist unser Motto." Weiter sagt er: "Gewalt gegen Einsatzkräfte finde ich richtig. So habe ich es gelernt." 

Alle Festgenommenen wieder auf freiem Fuß

In Berlin wurden 103 Personen festgenommen. Zwei Tage später verkündete ein Polizeisprecher gegenüber der BILD: "Von 103 Festgenommenen sind 103 nach Identitätserfassung wieder auf freiem Fuß.“ Darüber dürften sich viele der Festgenommenen ins Fäustchen lachen - auch wenn Berlins regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) eine "konsequente Strafverfolgung"  ankündigt. Faeser kündigte eine Verschärfung des Waffenrechts an. Für den Erwerb von Schreckschusswaffen müsste künftig eine Genehmigung vorliegen. Nicht zuletzt schwelt über die Diskussion die Frage nach einem generellen Feuerwerksverbot. 

Was meint ihr: Brauchen wir ein generelles Böllerverbot? Was würde es bewirken? Wie können Ausschreitungen an Silvester verhindert werden? Was muss jetzt passieren? Diskutiert mit bei unserer Frage der Woche.