"Bildungsschätze heben" - 25 Jahre Gesamtschule
Soziale Spaltung überwinden“, das ist für NRW- Schulministerin Sylvia Löhrmann der zentrale Beitrag, den die Gesamtschulen in Nordrhein-Westfalen im Bildungsbereich leisten.
So sieht Löhrmann die Gesamtschulen als Hauptfaktor, um sozialem Gefälle entgegenzuwirken. „Es besteht eine Wichtigkeit und Notwendigkeit in Nordrhein-Westfalen für das Konzept Gesamtschule“, lautete daher das Urteil in ihrer Rede in der Aula der Gesamtschule Velbert-Mitte zum feierlichen Anlass des 25-jährigen Bestehens.
Die Entwicklung in ihrem eigenen Bundesland gebe ihr Recht. So sei die ehemals umstrittene Schulform nun mit 200 Schulen vollkommen etabliert. Und wird von der Bevölkerung begrüßt. „Wir haben Jahr für Jahr mehr Bewerbungen als verfügbare Plätze“, ist Schulleiterin Antje Häusler stolz, sagen zu können.
Auch Bürgermeister Stefan Freitag lobte die Gesamtschule. „Ich bin vom früheren Skeptiker nun zum überzeugten Fan des Konzepts Gesamtschule geworden.“ Und weiter: „Die Gesamtschule Velbert-Mitte ist eine wichtige Stütze im Bildungsbereich der Stadt Velbert“, hob Freitag hervor.
So freute er sich über das vielseitige Programm, das aus einer Kooperation von Schülern und Lehrern entstanden ist. Es sang ein Kinderchor, begleitet von Flötenspiel, und der Lehrerchor präsentierte mit dem englischen Titel „Hand in Hand“ das Motto der Veranstaltung. Das Schülerkabarett „Notbremse“ bewies Humor und zeigte die Probleme im mehrgliedrigen Schulsystem auf.
Die Rede der Schulleiterin wurde dann zu einer Reise durch die Welt der Gesamtschule. So wurden alle Bereiche dem Publikum präsentiert. Von Musik über Sport reicht das Angebot der Schule dabei bis zum Naturwissenschaft- und Techniktag. An diesem sollen den Schülern Chemie und Physik nähergebracht werden und im Rahmen eines Erfinder-Wettbewerbs Schüler zu eigenen Ideen angeregt werden.
„In der Gesamtschule müssen Bildungsschätze gehoben werden“, lautete daher Ministerin Löhrmanns Meinung. Stellvertretend dafür übergab sie der Schulbibliothek ein Buch als Geschenk. Stefan Freitag überreichte dem Förderverein eine Spende, um „die Rahmenbedingungen für das Heben der Schätze aufzubauen“. Auch versprach er, die angegriffene Bausubstanz der Schule zu erneuern. „Wir planen im neuen Haushalt einen Etat von drei Millionen Euro ein, um die Schule zu sanieren“, so Freitag.
„Wir danken Frau Löhrmann und Herrn Freitag für die Unterstützung“, bedankte sich Schulleiterin Häusler daher in ihrer Rede. „So können wir ein Gelingen unseres Bildungskonzeptes weiterhin gewährleisten“, sagte Häusler.
Besonders betonte sie das Prinzip des Ganztags. „Unsere Mensa wird von 75 Prozent unserer Schüler und vielen Lehrern genutzt. Das schlechte Image des Ganztags hat sich gewandelt. Bildung geht eben durch den Magen“, so Häusler.
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