Absicherung des Hertie-Hauses: Zeche zahlt der Steuerzahler
Der Anblick der Hertie-Ruine mitten in der Innenstadt ist den Velbertern nicht erst seit gestern ein Dorn im Auge. Nach dem jüngsten Brand in dem Gebäude vor zwei Wochen, als vier Zwölfjährige dort gezündelt hatten, hat der kommunale Ordnungsdienst seine Arbeit aufgenommen. „Es kann nicht sein, dass man so leicht in das Gebäude reinkommt“, wertete Bürgermeister Stefan Freitag und schritt mit dem Ordnungs- und Baudezernenten Andres Wendenburg zur Tat. Bauzäune wurden an der Friedrich- und Grünstraße aufgestellt, der Haupteingang sowie weitere Eingänge verbrettert und defekte Fensterscheiben abgedichtet. Auch das Tor zum Parkhaus wurde verbolzt. Damit wird der Anblick für Passanten nicht gerade schöner, dafür ist die Sicherheit gewährleistet. „Der Zugang ist deutlich erschwert, zudem können keine Fußgänger mehr durch herabstürzende Teile verletzt werden“, ist Wendenburg zufrieden.
Gefahr für Leib und Leben
Die Sicherungsmaßnahmen, die nach seinen Angaben einen fünfstelligen Betrag verschlungen haben, wurden dem Immobilienbesitzer, einer niederländischen Gesellschaft, die wiederum mit der britischen Firma Dawney Day verquickt ist, in Rechnung gestellt.
Dennoch wird die Stadt auf den Kosten sitzen bleiben: „Wir erhielten Nachricht, dass die Gesellschaft Insolvenz angemeldet habe. Der Insolvenzverwalter teilte uns mit, dass keine Mittel frei seien, um die Rechnung zu begleichen“, so der Bürgermeister, der sich über das mangelnde Verantwortungsgefühl des Immobilienbesitzers ärgert. „Da wird eine Gefahr für Leib und Leben billigend in Kauf genommen.“
Aus diesem Grund musste die Stadt ohnehin eingreifen, denn die Sicherheit ihrer Bürger muss gewährleistet sein. Freitag berichtete von einigen Bürgern, die sich erfreut über die Arbeiten am Hertie-Haus geäußert hätten. Sie gingen davon aus, dass hier eine neue Nutzung vorbereitet werde. „Leider ist das Gegenteil der Fall. Ich gehe davon aus, dass das Gebäude noch lange leer stehen wird“, so Freitag.
2 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.