Ab wann ist Velbert eine Stadt?

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Bald 40 Jahre ist es her, dass Velbert, Neviges und Langenberg sich zu einer Stadt zusammengeschlossen haben. Grund für Bürgermeister Stefan Freitag, die Auflösung der Bezirksausschüsse in die Diskussion zu bringen.

Noch immer - und nicht nur die Älteren - fühlen sich die Nevigeser als Nevigeser, die Langenberger als Langenberger und die Velberter als Velberter. "Wieviel Identifikation haben die Velberter mit ihrer Gesamtstadt?", fragt Bürgermeister Stefan Freitag und nennt einige Beispiele: So sollte das Schloss Hardenberg alle interessieren, schließlich sei es das einzige mittelalterliche Schloss in Velbert und damit "ein Thema von Flandersbach bis Bonsfeld", so Freitag. Ähnlich sei es mit dem Bürgerhaus Langenberg. Das Land NRW fördere dessen Sanierung, weil es das Gebäude als bedeutsam für ganz Nordrhein-Westfalen einstufe. Anhand dieser Beispiele stellt Freitag die Frage: "Ab wann ist Lokalkolorit schädlich?"
Um das Stadtbezirksdenken aufzuweichen, schlägt der Bürgermeister vor, die Bezirke in der Stadtsatzung und damit auch die Bezirksausschüsse aufzulösen und stattdessen neue politische Gremien zu etablieren. "Warum treffen sich die Politiker aus Birth und Losenburg nicht viermal pro Jahr im BiLo, um mit interessierten Bürgern zu Themen aus dem Stadtteil zu diskutieren?", regt Freitag an. Dies habe mehrere Vorteile. Zum einen könne man so gezielter agieren, bespielsweise könnte sich eine Versammlung nur mit Tönisheider Themen beschäftigen. "Denn welcher Tönisheider fühlt sich schon als Nevigeser?", fragt der Bürgermeister. Zum anderen hätten die Bürger mehr Möglichkeiten, vor Ort mitzumischen. "In einer Bezirksausschusssitzung dürfen sich Bürger zwar unter dem Tagesordnungspunkt ,Fragestunde für Einwohner' zu Wort melden, aber nur zu Themen, die an diesem Tag nicht diskutiert werden." Das findet Freitag nur wenig sinnvoll, schließlich "kommen die Bürger ja wegen aktueller Themen in die Bezirksausschüsse". Diese Regelung will Freitag in neuen politischen Gremien umgehen und somit eine größere Bürgerbeteiligung ermöglichen.

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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