Bürgerinitiative "Große Feld Velbert" veröffentlicht Gutachten
Risiko von Bleikontaminationen
Der Bebauungsplan Nr. 761 - Große Feld/ Langenberger Straße - ist Thema in der nächsten Sitzung des Velberter Rates. Die Verwaltung strebt an, auf diesem Areal ein Gewerbegebiet zu errichten. Ein Vorhaben, das nicht nur Befürworter hat und seit langer Zeit für Diskussionen sorgt.
Neben Privatpersonen und Parteien, die sich gegen die Pläne aussprechen, hat sich auch eine Bürgerinitiative gegründet, die mit Argumenten und Aktionen ihr Unverständnis für die Bebauung eines so bedeutenden Naturabschnittes in der Stadt untermauert.Bevor die Ratsmitglieder am Dienstag, 26. Mai, um 16 Uhr im Historischen Bürgerhaus Langenberg zusammenkommen, hat sich Artur Busse, erster Vorsitzender der Bürgerinitiative "Große Feld Velbert" mit einem offenen Brief an Bürgermeister Dirk Lukrafka gerichtet und ein beim Institut Botschek Bodenkunde in Auftrag gegebenes Gutachten veröffentlicht. "Dessen Leiter, Privat-Dozent Dr. agr. Johannes Botschek, ist ein von der Landwirtschaftskammer NRW öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Bodenkunde und für Bodenschutz sowie Altlasten", informiert Busse.
Expertise in der Beurteilung
von Baugründen
Im Verlauf der letzten Beratungen rund um die beantragten Änderungen des Bebauungsplans und des Flächennutzungsplans zum Areal "Große Feld" habe der sachkundige Bürger der SPD, Kevin Rahn, auf drastisch erhöhte Bleiwerte in Teilbereichen des Planungs-Areals hingewiesen. "Da Herr Rahn durch sein Studium über eine besondere Expertise in der Beurteilung von Baugründen verfügt, wendeten sich infolge dieser Äußerungen zahlreiche besorgte Bürger an uns", so der Vorsitzende. "Einige dieser Bürger waren sogar bereit, durch eine Spende eine gutachterliche Stellungnahme zu finanzieren, um diesen Befürchtungen nachzugehen." Daher habe man sich an das Institut Botschek Bodenkunde gewandt.
Fachliche Überprüfung liegt vor
Nun liegt die Fachliche Überprüfung „Baugrunduntersuchung und hydrologisches Gutachten zur Sickerfähigkeit“ vor. "Der Sachverständige Dr. Botschek moniert darin die verwendete Untersuchungsmethodik als der Größe des Untersuchungsgebietes nicht angemessen", fasst Artur Busse zusammen. "Daraus ergäbe sich eine nicht hinreichende Anzahl von Probebohrungen, was wiederum zu einem erheblichen Risiko von nicht aufgedeckten Bleikontaminationen in weiten Teilen des Untersuchungsareals führt." Daraus ergeben sich, befinden die Mitglieder der Bürgerinitiative, erhebliche Risiken gesundheiltlicher und finanzieller Natur für die Bevölkerung wie auch für Investoren. "Es besteht die Gefahr gesundheitlicher Beeinträchtigungen der Bevölkerung durch unsachgemäß gelagerten Bodenaushub, wie auch die Gefahr von Fehlinformationen für potentielle Investoren und die städtischen Betriebe, welche mit der Erschließung des Areals betraut werden sollen."
Bisher unzulängliche Bewertungsunterlagen
Der erste Vorsitzende Artur Busse sowie die weiteren Mitglieder der Bürgerinitiative "Große Feld Velbert" fordern daher, dass diesem Gutachten Rechnung getragen wird. Denn: "Den politischen Entscheidungsträgern lagen unzulängliche Bewertungsunterlagen vor."
Weitere Artikel zu dem Thema finden Sie hier:
- 1. https://www.lokalkompass.de/velbert/c-natur-garten/neu-gegruendete-buergerinitiative-nimmt-stadtentwicklung-in-den-fokus_a872693
- 2. https://www.lokalkompass.de/velbert/c-vereine-ehrenamt/buergerinitiative-rechnet-mit-minusgeschaeft-und-verkehrsinfarkt_a997725
- 3. https://www.lokalkompass.de/velbert/c-vereine-ehrenamt/widerstand-gegen-industriegebiet-auf-dem-grosse-feld-waechst-weiter_a1041318
- 4.
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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