Kein Kahlschlag an der Friedhofsallee in Heiligenhaus
Das Ziel: Ursprünglicher Charakter soll wieder hergestellt werden
"Die Friedhofsallee in Heiligenhaus hat ihren einstigen Charme leider verloren", sagt Diplom-Ingenieur und Architekt Siegfried Peterburs, Technischer Dezernent der Stadt Heiligenhaus."Spätestens durch Sturm ,Ela' ist es an dieser Stelle zu erheblichen Schäden im Baumbestand gekommen." So musste ein Teil der Linden aus Sicherheitsgründen bereits gefällt werden. "Die anderen Bäume sehen mitgenommen aus, mussten stark beschnitten werden und weisen ebenfalls Schäden auf." Ein dichtes Dach aus grünen Blättern, so wie es charakteristisch für eine schöne Allee ist, das wird hier nicht mehr vorzufinden sein, wenn man es beim aktuellen Zustand belässt.
Ortsgruppe des BUND übte scharfe Kritik
Dass die Stadt im Rahmen der Maßnahmen rund um den bald entstehenden Gewerbepark plant, diese beschädigten Bäume zu fällen, stieß auf große Kritik bei der Heiligenhauser Ortsgruppe des BUND. Die Mitglieder sammelten unter anderem Unterschriften und informierten die Bürger. "Dabei ist es doch unser Ziel, den ursprünglichen Charakter der Allee wieder herzustellen", informiert Peterburs. Sprich: Die Bäume sollen sukzessive durch gesunde Linden in entsprechender Qualität ersetzt werden. Wie das vonstatten gehen soll, ohne das ein Kahlschlag erfolgt, erläuterte der Technische Beigeordnete im Rahmen eines Pressetermins und hofft nun, dass die Bürger der Maßnahme aufgeschlossener gegenübertreten können. "Ich denke, den Meisten ist der Sachverhalt und das geplante Vorgehen nicht klar."
Das soll passieren: Die Friedhofsallee soll ab dem Sommer baulich verändert werden, um das geplante Gewerbegebiet für den Verkehr zu erschließen. "Zunächst wird dafür eine neue Baustraße angelegt", sagt Siegfried Peterburs. "Weiterhin entstehen sollen Gehwege mit Radspuren in beide Richtungen, Parkstreifen und ein bepflanzter Mittelstreifen." Neue Linden, die bereits drei bis vier Meter hoch gewachsen sind, werden entlang des Parkstreifens gepflanzt. "Ist das erfolgt, wird die ersten alte Baumreihe entnommen", so der Technische Beigeordnete. Auch der neue Mittelstreifen soll bepflanzt werden, was dazu führt, dass es zukünftig sogar drei Baumreihen geben wird. "Die Abstände sind natürlich so gewählt, dass sich die Kronen schön ausbreiten können." Auch die Flugbahn der Fledermäuse, die hier unterwegs sind, wird berücksichtigt. Schließlich werden auf der zweiten Seite neue Bäume gepflanzt und die alten entnommen.
"Es ist also keine radikale Fällung ohne Sinn und Verstand." Ob die Pläne genau so umgesetzt werden können, ist allerdings von der Entscheidung der Unteren Naturschutzbehörde abhängig. Diese Entscheidung soll heute fallen und ist nötig, da es laut Naturschutzgesetz verboten ist, Alleen zu beseitigen.
Information:
- Der Technische Dezernent Siegfried Peterburs zeigte dem Beirat der Unteren Naturschutzbehörde vor Ort, wie der aktuelle Zustand der Friedhofsallee ist und erläuterte die Pläne der Stadt.
-Die Unteren Naturschutzbehörde muss den Plänen zustimmen, sonst dürfen die Arbeiten nicht durchgeführt werden. Denn laut Naturschutzgesetz ist die Beseitigung von Alleen verboten.
-Die Entscheidung soll am heutigen Mittwoch, 25. April, um 15.30 Uhr im Kreishaus, Düsseldorfer Straße 26 in Mettmann, bei einer öffentlichen Sitzung getroffen werden.
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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