Die spinnen doch!

Ganz schön haarig wurde es kürzlich in der Kindertagesstätte „Junior Welt“. Vogelspinne Klara sorgte erst für skeptische Blicke und auch für ein wenig Angst, dann aber fassten die Jungen und Mädchen all ihren Mut zusammen, um das Tier besser kennenzulernen.
Doch nicht nur „seinen Liebling“ Klara brachte Arachnologe Dr. Stefan Loksan mit, auch viele weitere kleine Krabbeltiere hatte er im Gepäck. „Das ist eine Nachtspinne, sie ist schwarz und daher nicht zu sehen, wenn es dunkel ist“, erklärt Loksan. In kleinen Glasröhren gibt er die Tiere reihum, so dass jeder ganz genau sehen kann, welche Unterschiede es gibt. „Hier könnt ihr erkennen, dass die Kreuzspinne ihren Namen einem braunen Kreuz auf ihrem Rücken verdankt.“
Zum wiederholten Mal holte sich Beate Richter, Leiterin der Kita, den Experten ins Haus. „Er schafft es, den Kindern etwas beizubringen und ihnen die Angst vor den Tieren zu nehmen.“
Auch wie sich die kleinen Kabbeltiere vor ihren Feinden schützen, erklärt der Experte: „Die Kugelspinne zieht sich zusammen und sieht dann wirklich aus wie eine Kugel. Die Zitterspinne macht das Gegenteil: Sie macht sich groß und fängt an, mit ihren Beinen zu zittern, um den Gegner abzuschrecken.“ Gespannt hören die Zwei- bis Sechsjährigen zu, sehen sich die Tiere an und stellen viele Fragen.
Und auch die Erzieherinnen lernen noch etwas: „Spinnenkörper sind Bestandteil in vielen homöopathischen Arzneimitteln“, weiß Loksan, der die Tiere unter anderem für diesen Zweck züchtet. Eine große Anzahl von Spinnen habe er bei sich Zuhause, die Größte misst eine Spannweite von 15 Zentimetern, verrät er.
Ganz so groß ist Klara zwar nicht, für dieKinder dennoch schon sehr imposant. Mutig kann sich ein Großteil von ihnen überwinden und das Tier auf die Hand nehmen. „Die fühlt sich ja gar nicht so hart an, sondern eher kuschelig“, stellt die fünfjährige Julia dabei fest.