"Selbst ist die Frau": Handwerker-Workshop in Velbert
Einen Nagel in die Wand schlagen, das können wohl die meisten Frauen. Auch der Umgang mit manch anderem Werkzeug fällt dem vermeintlich schwächeren Geschlecht nicht unbedingt immer schwer. So gibt es aber doch große Unterschiede, was die Erfahrungen beim Umgang mit Hammer, Zange und Co. gibt. Das stellte sich beim Workshop "Selbst ist die Frau" heraus, den das LaminatDepot in Velbert veranstaltete. Im Rahmen der Serie "Der Stadtanzeiger will's wissen" ging es dieses mal also um Tapeten, Silikon, Fußleisten und Boden-Beläge.
Insgesamt 50 Frauen verschiedenen Alters stellten sich der Herausforderung. Oder waren es doch gar nicht die Teilnehmerinnen, die gefordert waren? Verlangte die Veranstaltung womöglich nicht doch eher den Experten des erfolgreichen Unternehmens alles ab? Neugierige Fragen stellen, sich Arbeitsschritte ganz genau und gerne auch zwei oder dreimal erklären lassen - zumindest darin sind wir gut, wir Frauen. Doch klappt es auch, wenn aus der Theorie Praxis wird?
Erste Verwunderung beim Thema "Tapeten"
"Ich dachte immer, man schneidet erst die Bahn zu, kleistert sie dann auf einem Tapeziertisch ein und bringt sie anschließend akkurat an der Wand an", so die erste Verwunderung beim Thema "Tapezieren". "Ja, das hat man früher so gemacht, es geht allerdings auch einfacher", so die Antwort der Fachfrau vom LaminatDepot. Denn: Nicht nur Männer informierten bei dem Termin darüber, wie es richtig geht. Statt den unhandlichen Tapeziertisch aufzuklappen, wird also der Kleister direkt auf der Wand verteilt, schön gleichmäßig und nicht zu viel natürlich. Es macht Spaß, mit der klebrigen Paste "rumzumatschen" und den Pinsel über die Wand zu ziehen. Und wie es bei Frauen nun einmal so ist, geht hier kein Tropfen daneben. "Das ist der große Unterschied: Wir arbeiten genau, sauber und hinterlassen kein Schlachtfeld", sind sich alle Teilnehmerinnen einig. Was der Göttergatte zuhause schon alles Unmögliches veranstaltet hat, davon hat fast jede Frau eine lustige Geschichte zu erzählen.
Schließlich wird die Tapete genau und wie gewünscht angesetzt, die Rolle abgewickelt und mit einem Cuttermesser der Schnitt gezogen. Sitzt alles gerade? Verlaufen die Kanten richtig? Dann kann mit einer Gummirolle alles glatt gerollt werden. "Die Luft muss raus, also seid sorgfältig und fahrt mit der flachen Hand nochmals über die Tapeten, um zu testen, ob alles glatt ist." Ist das erledigt, geht es mit der zweiten Bahn weiter. Da wird es schon schwieriger - gerade, wenn es sich um eine Muster-Tapete handelt. Doch gemeinsam ist man stark und so wird auch die zweite Bahn erfolgreich angebracht. "Toll, das bekomme ich definitiv auch Zuhause hin", lautet das Fazit einer Teilnehmerin.
Pause bei Sekt und Häppchen
Bevor es zur nächsten Station geht, wird sich gestärkt. Das machen die Jungs auf dem Bau schließlich doch auch so. Nun gut, bei ihnen wird es wohl eher nicht ein Gläschen Sekt, leckere Schnittchen mit Gemüse und Cocktail-Würstchen im Teigmantel geben, aber egal war - mit vollem Magen arbeitet es sich besser. Noch ein Plausch über Vorlieben bei der Einrichtung sowie ein paar Anekdoten über den männlichen Hobby-Heimwerker, der eben doch nicht alle Reparatur- und Ausbesserungs-Maßnahmen selber erledigen kann oder will, und dann geht es mit dem nächsten Schwerpunktthema weiter.
Fußleisten zuschneiden und Silikon-Nähte ziehen
Während eine lustige Damen-Truppe sich mit dem Zuschneiden von Fußleisten befasst, übt die andere einen sauberen und sicheren Umgang mit Silikon. Schließlich kann die Fließe noch so schön sein - wenn eine Silikonfuge verschmiert ist, sieht es einfach nicht hübsch aus. Werkzeug, damit diese gummiartige Masse nur da landet, wo man sie haben will, gibt es. "Der Clou liegt oftmals darin, die Funktion von unterschiedlichen Hilfsmitteln zu kennen und zu wissen, wie man sie anwendet."
Großes Interesse zeigen die Teilnehmerinnen auch beim Thema "Bodenbelag". Geht es nur um die Optik? Oder gilt es sonst noch was zu beachten? Klare Fragen - klare Antworten: Ja, gibt es! Und zwar eine ganze Menge. Dazu zählen unter anderem der Untergrund, die Raumgröße, ob eine Fußbodenheizung vorhanden ist, wie pflegeintensiv das Material jeweils ist und viele weitere Dinge. "All das sollten Sie bereis berücksichtigen, wenn Sie zum Fachhändler gehen, um sich zwischen Click-Vinyl, Bioboden oder Laminat zu entscheiden."
Nach den einführenden Informationen folgen Taten: Die Paletten des Biobodens werden gemeinsam zugeschnitten und aneinander geklickt, der richtige Untergrund wurde zuvor selbstverständlich auch ausgelegt. Mit einem Gummi-Hammer werden die Schnittstellen vorsichtig abgeklopft, so dass alles fest und richtig ineinander greift und keine störenden Kanten bleiben.
Jetzt wird selber Hand angelegt
Inspiriert und mit reichlich Know-How ausgestattet, können die 50 Frauen nach über drei Stunden das LaminatDepot zufrieden verlassen. Schlaue Sprüche können sich der Ehemann oder der Vater ab sofort sparen. "Jetzt wird selber Hand angelegt", lautet das Fazit.
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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