Schwere Blotschen und leichte Mädchen
Gardenfestival zeigte Vielfalt des karnevalistischen Tanzes
Klappernde Holzschuhe, fliegende Mädchen – beim neunten Velberter Showtanz- und Gardenfestival gab es viel zu sehen. Nachdem Prinzentreffen wie Pilze aus dem Boden schossen, bei dem die Garden nur schmückendes Beiwerk sind, kam Matthias Weise auf die Idee, den Tänzern die Möglichkeit zu geben, im Mittelpunkt der Veranstaltung zu stehen.
Inzwischen ist das Gardenfestival so beliebt, dass sich Nicole Zander, Geschäftsführerin des Festausschusses Velberter Karneval, vor Anfragen kaum retten kann. 22 Vereine aus dem Rheinland und dem Ruhrgebiet sorgten für ein zehnstündiges Programm. Festausschuss-Präsident Christian Nikolaus zeigte keine Müdigkeit und kündigte die einzelnen Gruppen gut gelaunt an.
Die großen Velberter Karnevalsvereine pflegen den Gardetanz seit Jahrzehnten, unermüdlich wird geprobt, nicht nur in der fünften Jahreszeit. Dabei haben die Gesellschaften gleich mehrere Gruppen aufzuweisen: Die KG Grün-Weiß Langenhorst marschierte mit Kinder-, Jugend- und der großen Garde auf. Die „Urgemütlichen“ teilen ihre tanzenden Mitglieder ähnlich auf, dazu kommt eine Showgarde und die Schlotschmed-Garde, mit blauen Kitteln und Blotschen eine Reminiszenz an die urtypischen Velberter Berufe.
Mit einem beachtlichen Programm kann die KG Große Velberter aufwarten, unter anderem mit den Solomariechen Lisa und Laura sowie den „Piraten“. Und wenn alle auf der Bühne stehen, nennt sich das „KG All Stars 2.0“. Erst vor fünf Jahren gründeten sich die „Zünftigen“, ein Männerballett ohne rosa Röckchen und Strumpfhosen, aber mit strammen Waden in kurzen Dachdeckerhosen. „Wir kommen alle aus handwerklichen Berufen“, so Thorsten Spiller, der wie seine Mittänzer Freude an der Persiflage hat, weshalb die „berittene Männergruppe“ mit Holzpferdchen aufgaloppiert.
Die hohe Kunst des Gardetanzes führte die Tanzgruppe „Himmlisch Jeck“ aus Kerpen vor. Die kräftigen Jungs wirbelten ihre „leichten Mädchen“ nur so durch die Luft, dass den Zuschauern der Atem stockte. „Von denen können wir das Eine oder Andere lernen“, merkte ein Velberter Mariechen an.
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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