„Park der Erinnerungen“ als Alternative zu Betonsäulen
Neue Grabanlage auf dem Evangelischen Friedhof in Velbert
Sie heißen „Staudengarten“, „Ankerplatz“, „Bachlauf“ sowie „Insel der Ruhe“ und bilden zusammen den „Park der Erinnerungen“. Auf dem Evangelischen Friedhof an der Bahnhofstraße wurde eine neue Gemeinschaftsgrabanlage vorgestellt.
Nachdem im 2018 errichteten „Velberter Schlüssel“ mittlerweile nur noch wenige freie Grabstellen vorhanden sind, folgt die Kirchengemeinde damit dem Trend zur Urnenbestattung. „2005 gab es einen Tiefstand von unter 200 Bestattungen“, erinnert sich Thomas Schmitt. „Damals haben wir das erste Kolumbarium aufgestellt und es lief gut. Doch machen wir das weiter, dann hätten wir eines Tages nur noch Betonsäulen auf dem Rasen“, so die Befürchtung des Leiters des Friedhofsamtes beim Kirchenkreis Niederberg.
800 Urnen und 100 Särge
Der Bau weiterer oberirdischer Grabkammern für Urnen wurde gestoppt. „Im ersten Kolumbarium werden 2025 wieder Stellen frei.“ Nachdem die Heiligenhauser Friedhofsgärtnerin Melanie Vößing den "Velberter Schlüssel" gestaltet hatte, entwarf sie mit dem "Park der Erinnerungen" ein neues Angebot. „800 Urnen und 100 Särge sind vorgesehen“, beschreibt Schmitt die Kapazität des Friedhofsbereiches, der seit 1930 größtenteils eine freie Fläche war.
Pavillon zum Innehalten
„Der Anker ist ein echtes Highlight, der kommt aus Rendsburg, der war direkt in der Nord- und Ostsee“, versichert Schmitt und dankt Chris von der Schliepen. „Er ist da hoch gefahren, um ihn abzuholen.“ Daneben kümmerte sich der Velberter Garten- und Landschaftsbauer um die Schaffung der Wege und sonstiger Ausstattung, wie dem angedeuteten Bachlauf in seinen Steinen. Neben dem Bach und dem Ankerplatz sind weitere Urnengräber zwischen den Pflanzen im Staudengarten vorgesehen und auf der Insel der Ruhe, wo ein geschmiedeter Pavillon mit Bänken zum Verweilen und Innehalten einlädt.
8.632 Pflanzen
und vier Bäume
Auf dem 1.200 Quadratmeter großem Areal wurde 8.632 Pflanzen und vier Bäume ausgebracht. „In dem im Voraus bezahlten Nutzungsentgelt in unterschiedlicher Höhe je nach Grabart ist die Pflege durch den Friedhofsträger für 20 Jahre inbegriffen“, so Friedhofkirchmeister Klaus von Rath, der sich seit 33 Jahren im Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde engagiert. Aylin Jasiczek von der Friedhofsverwaltung, die auch schon einmal mit dem Schlauch unterwegs ist, um die frisch gesetzten Pflanzen vor dem Vertrocknen zu bewahren, berät bei der Auswahl der letzten Ruhestätten. Die Kosten in den vier Themenfeldern im "Park der Erinnerungen" beginnen bei 990 Euro für eine Urnenbeisetzung, hinzu kommen weitere Aufwendungen für Grabmäler oder Liege-Steine und einer eventuellen Nachbeschriftung bei Doppelgräbern. Bei einer Urnenbestattung im "Ankerplatz" wird der Name des Verstorbenen in einer Gemeinschafts-Stele vermerkt.
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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