Marcel Peters: Schneller als man gucken kann
Man hört nur ein schnelles „Klacken“ und schon hält Marcel Peters einen fertigen Zauberwürfel in den Händen. Wie er das hinbekommt, hat er dem Stadtanzeiger erzählt.
„Vor fünf oder sechs Jahren hat mir meine Tante einen Zauberwürfel zu Weihnachten geschenkt“, erzählt der 23-Jährige. Das Fieber, diese bunten Würfel auf Schnelligkeit zu lösen, habe ihn dann aber erst später gepackt: „Im Internet habe ich Anleitungen gelesen und Videos angeguckt und bin dabei auf die Seite der World Cube Association (WCA) gestoßen. Von da an habe ich geübt, um bei einem Speedcubing- Turnier mitzumachen“, sagt Peters.
Der Trick an der Sache ist weder mathematisches Denken noch eine spezielle Logik: „Man braucht eine gute räumliche Vorstellungskraft und Fingerfertigkeit. Wenn das gegeben ist, muss man eigentlich nur noch üben und die Zugfolgen auswendig lernen“, erklärt der Student.
Bei offiziellen Speedcubing- Turnieren trifft man jedoch nicht nur den allgemein bekannten 3x3x3 Cube, sondern auch Größen von 2x2x2 bis zu 7x7x7. Auch ungewöhnliche Gebilde wie Pyramiden oder zwölfseitige Dodekaeder werden von den Profis im Handumdrehen gelöst. Diese sind auch nicht die Würfel, die im gewöhnlichen Handel erhältlich sind, sondern spezielle Speedcubes, die noch mit Vaseline und ähnlichem geschmiert werden, damit sie möglichst einfach zu verdrehen sind.
Marcel Peters Paradedisziplin ist die der „Fewest Moves“, bei der es darum geht, den Würfel in einer Stunde mit den wenigsten Zügen zu lösen. In dieser Kategorie wurde er bei den Deutschen Meisterschaften 2012 mit der Silbermedaille ausgezeichnet. Sein Rekord liegt bei nur 32 Zügen, der Weltrekord in dieser Disziplin liegt bei 20 Zügen. Dies ist übrigens auch die maximale Anzahl an Zügen, in der jeder Würfel, egal wie verdreht er ist, zu lösen ist.
Wenn er einen Würfel auf Schnelligkeit löst, braucht er gerade mal um die 19 Sekunden. Vom Weltrekord, der bei 5,66 Sekunden liegt, scheint das noch recht weit entfernt, doch Marcel Peters sieht es gelassen: „Man hört nie auf, sich neue Ziele zu setzen. Erreicht man ein Ziel, setzt man sich direkt ein neues und der Weg geht weiter. Mit mehr Übung und Erfahrung wird man auch immer besser und schneller.“
Als nächstes kleines Ziel hat er sich ein eigenes Turnier gesetzt, das am Wochenende vom 16. und 17. Februar mit etwa 40 Teilnehmern in Velbert stattfindet. Informationen hierzu gibt es unter www.cube.hackvalue.de/ve13.
Den ultimativen Tipp zum Lösen der Würfel gibt es also nicht. Es sei nur wichtig, dass man Stein für Stein arbeite und nicht einzelne Flächen zusammensetze. „Es ist wie beim Bücher lesen, man liest ja auch das Wort an sich und nicht Buchstabe für Buchstabe“, sagt Marcel Peters.
Autor:Alice Gevelhoff aus Velbert |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.