Heiraten in Corona-Zeiten
Hochzeit mit Hindernissen

Foto: PR
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Der schönste Tag im Leben ist für viele Menschen der Hochzeitstag. Für Hannah und Bastian Sonnenschein wird er wohl eher wegen der besonderen Umstände im Gedächtnis bleiben. Die beiden Velberter gaben sich am vergangenen Donnerstag das Ja-Wort - endlich, sollte man in diesem Zusammenhang betonen. Denn bis dahin war es ein nicht ganz einfacher Weg.
"Weil wir im Januar unser erstes Kind erwarten, war es uns besonders wichtig noch in diesem Jahr zu heiraten", erzählt die junge Braut. "Gerade wegen der ständig wechselnden Corona-Bestimmungen und des ganzen Bürokratieaufwandes, wenn unser Kind unehelich geboren würde, stand das für uns außer Frage." Der Tag der Tage sollte der 5. Dezember sein und auch, dass sie auf eine große Party erst einmal würden verzichten müssen, machte dem Paar nichts aus.
"Im November haben wir noch gehofft, dass Anfang Dezember die Restaurants wieder öffnen dürfen. Wir wollten sowieso nur mit unserer Familie in der ,Kleinen Schweiz' feiern. Im Laufe des Monats war dann aber natürlich immer mehr abzusehen, dass aus unseren Plänen nichts werden würde", erzählt die 25-Jährige. Trotzdem hielten die beiden an ihrem Termin fest, ein kleines Zusammensein mit der Familie stand immer noch auf dem Plan.
"Leider kam dann alles ganz anders. Ein paar Tage vor der geplanten Hochzeit haben wir erfahren, dass Menschen, mit denen sowohl wir als auch meine Schwiegereltern Kontakt hatten, Corona positiv waren. Das bedeutete zwei Wochen Quarantäne für uns alle. Zu allem Überfluss wurde auch mein Schwiegervater positiv getestet und hatte mit schweren Symptomen zu kämpfen. An Hochzeit war in dem Moment nicht zu denken, denn natürlich geht die Gesundheit vor." Also verschoben die Beiden den Termin um zwei Wochen. Nun sollte es am 17. Dezember soweit sein. "Wir waren froh, überhaupt noch so kurzfristig einen Termin zu bekommen und dann wenigstens mit unseren Eltern feiern zu können. Man weiß ja auch nicht, wie sich alles entwickelt und wann dann die nächste Möglichkeit besteht." Aber wieder machte ihnen Corona einen Strich durch die Rechnung.
"Drei Tage vor dem Termin erfuhren wir, dass mein Bruder, der im Klinikum arbeitet, ebenfalls Corona hat. Wie es das Pech wollte, hatte er zwei Tage vorher noch Kontakt mit meinen Eltern und meiner Schwester gehabt, die nun natürlich auch in eine zweiwöchige Quarantäne mussten." Der Super-Gau für das junge Paar. "Zum Glück ging es allen gut. Wir haben dann hin und her überlegt, aber eigentlich gab es keine Alternative zu dem Termin. Darum haben wir uns entschlossen eben ohne unsere Familien zu heiraten." Nur im Beisein der Standesbeamtin und einer guten Freundin, die diesen ungewöhnlichen Tag im Bild festhielt, sagten Hannah und Bastian Sonnenschein nun in der Vorburg des Schlosses Hardenberg in Neviges "Ja".
"Das ging ganz schnell und war eine reine Formalität", sieht Hannah die Umstände eher pragmatisch. "Uns war klar, dass es einen rechtlichen und einen emotionalen Teil gibt, den wir jetzt erstmal verschieben mussten. Es nutzt ja nichts sich zu grämen, daher haben wir uns entschlossen, das Ganze mit einer gehörigen Portion Humor zu sehen. Es sind besondere Zeiten und die erfordern nunmal auch besondere Maßnahmen." Eine große Polterhochzeit soll es dann im nächsten Jahr geben, in 2022 will das Paar dann hoffentlich auch noch einmal groß feiern. Jetzt freuen sich die Beiden erst einmal auf das kommende Weihnachtsfest, dass sie trotz aller widrigen Umstände als Ehepaar feiern werden. Und der Nachwuchs, den sie im Januar erwarten, macht das junge Glück dann perfekt.

Autor:

Janina aus dem Siepen aus Hattingen

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