Verunsicherung durch erneute Absage des Robert-Koch-Instituts

Am 15.09.2011 sollte, wie von mir berichtet, eine Informationsveranstaltung in Verbindung mit einer Studie des Robert-Koch-Instituts (RKI) zum Thema „MRSA –Infektionsgefahren aus der Massentierhaltung“ stattfinden. Dieser Termin war ein Nachholtermin. Die eigentliche Veranstaltung sollte bereits am 12.07.2011 stattfinden und war damals aufgrund eines Unfalls der Referentin verschoben worden.

Das Institut war im Juni dieses Jahres an den BV Natur-LandschaftSchutz-Deilbachtal e.V. mit der Bitte herangetreten, die nötigen organisatorischen Belange in die Wege zu leiten.
Es sollte in einer Studie geprüft werden, ob der MRSA-Keim (auch als Antibiotika resistenter Krankenhauskeim bekannt) , der bereits in Putenmastanlagen nachgewiesen wurde, auch in der Massentierhaltung von Legehennen-Anlagen vorkommt. Des Weiteren wurde darum gebeten, dass möglichst viele unmittelbare Anwohner an einer Untersuchung teilnehmen, bei der eine Nasentupferprobe entnommen und auf MRSA untersucht werden sollte. Dr. Christiane Cuny vom nationalen Referenzzentrum für Staphylokokken am RKI wollte die Veranstaltung mit einem Vortrag beginnen.

Da es nicht ganz einfach ist fundierte Informationen über die tatsächlichen Gefahren, die aus einer Massentierhaltungsanlage entstehen können zu bekommen, waren insbesondere viele Bewohner Nordraths sehr erfreut darüber, dass das Robert-Koch-Institut zur Teilnahme an einer wissenschaftlichen Studie in Verbindung mit einer Infoveranstaltung bei dem im Anschluss alle offenen Fragen zu diesem Thema geklärt werden sollten, eingeladen hatte.

Mit Bedauern nahmen wir die nur wenige Tage vorher bekannt gegebene Absage der Veranstaltung zur Kenntnis, hatten aber natürlich Verständnis dafür, dass sich die Referentin aufgrund eines Unfalls nicht in der Lage sah ihren Vortrag zu halten.

Der Ersatz-Termin sollte nun am 15.09.2011 stattfinden. Leider wurde dieses Mal nicht um eine Teilnahme an der Nasentupferprobe gebeten, worüber ich mich wunderte, weil ich davon ausgehe, dass gerade solche Untersuchungen erheblich zum Ergebnis einer Studie beitragen. Als ich dann erfuhr, dass das Robert-Koch-Institut die Veranstaltung erneut abgesagt hatte - und zwar einen Tag vorher ! - wurde aus meiner Verwunderung eine große Verunsicherung.

Welche Gründe kann es geben, dass ein unabhängiges Institut, dass mit einer Studie beauftragt wurde sich zunächst sehr engagiert um ein repräsentatives Studienobjekt bemüht und nach dem alle Vorbereitungen getroffen wurden und viele Bürger ihr Interesse und ihre Teilnahme bekundeten, plötzlich absagt?

Hielt man die Massentierhaltungsanlagen im Deilbachtal nicht mehr für geeignet? Wird die Studie an einem anderen Objekt durchgeführt?
Und selbst wenn, warum wurde nicht zumindest der geplante Vortrag gehalten?
Warum erfolgte die Absage so kurzfristig?

Viele Fragen, die sehr zum Nachdenken anregen…

Autor:

Tina Hennenberg aus Velbert

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