Neue Ausstellung zeigt "Velbert im Luftkrieg"

Jürgen Lohbeck von der Bodendenkmalpflege (v.l.), Jutta Scheidsteger, Vorsitzende des Bergischen Geschichtsvereins, und Museumsleiter Ulrich Morgenroth in der Ausstellung zum Luftkrieg, die am 27. September eröffnet wird.
  • Jürgen Lohbeck von der Bodendenkmalpflege (v.l.), Jutta Scheidsteger, Vorsitzende des Bergischen Geschichtsvereins, und Museumsleiter Ulrich Morgenroth in der Ausstellung zum Luftkrieg, die am 27. September eröffnet wird.
  • hochgeladen von Annette Schröder

Ausstellung im Schloss- und Beschlägemuseum wird am 27. September eröffnet

Von Velbert heißt es häufig, dass es vom Bombenkrieg weitgehend verschont geblieben sei. Ist das tatsächlich so? Dieser und anderer Fragen zum Luftkrieg widmet sich eine Ausstellung im Schloss- und Beschlägemuseum.

Die gemeinsame Ausstellung des Bergischen Geschichtsverein, Abteilung Velbert-Hardenberg, und dem Museum wird am Donnerstag, 27. September, eröffnet. Bis zum 31. Januar sind dann die Exponate und Informationen im Deutschen Schoss- und Beschlägemuseum im Forum Niederberg zu sehen.
Zur Eröffnung um 19 Uhr gibt es einen Kurzvortrag im Foyer des Museums sowie eine Führung durch die Ausstellung "Velbert im Luftkrieg 1939 bis 1945". Es geht um Luftschutz, Luftabwehr, Flugzeugabstürze und die damit verbundenen Schicksale. Neben Archivmaterial von der Stadt oder vom Land, findet man hier auch Leihgaben aus der Bevölkerung.
"Velbert ist zwar im Vergleich zum Ruhrgebiet vom Bombenkrieg eher verschont geblieben, aber nicht so sehr, wie man meint", erklärt Jürgen Lohbeck von der Bodendenkmalpflege Rheinland. Er und rund zehn weitere Ehrenamtliche des LVR haben die Ausstellung sowohl konzipiert als auch aufgebaut. Teile der abgestürzten Flugzeuge wurden ausgegraben, Originaldokumente gesichtet, und sogar eine 500-Kilo-Bombe herangeschafft. Im nachgestellten Luftschutzbunker hört man aus dem kleinen Volksempfänger der Luftwarndienst im Originalton: "... feindlicher Bombenverband bewegt sich von Martha/Otto nach Heinrich ..." Die Sirene ertönt. Dann wurden die Luftschutzplätze aufgesucht. In Velbert waren das unter anderem einige hundert Meter Tunnel: der Stadtstollen, von Zwangsarbeitern gebaut. Hier drängten sich die Menschen mit ihren Familien und ihrem Hab und Gut und warteten den Luftangriff ab.
Nach dem Krieg waren zunächst nur die Eingänge verschlossen worden, mittlerweile ist ein Teil der Tunnel mit Beton verfüllt worden.
Allein in Velbert (ohne Neviges und Langenberg, die damals noch eigenständig waren) sind durch die Bomber etwa 120 Menschen gestorben, 24 Wohnhäuser wurden laut Infotafel total zerstört, vier Schulen schwer beschädigt und 60 Fabriken.
Manche der angreifenden Flugzeuge wurden abgeschossen und sind abgestürzt. Auch die Schicksale der Überlebenden und ihrer Angehörigen wird in der Ausstellung erzählt. Wie die des australischen Piloten Joe Herman, der den Fall aus dem Flugzeug ohne Fallschirm durch einen glücklichen Zufall überlebte - und so in Australien zur Legende wurde.
Oder die Geschichte des Engländers Paul Knott, der das Schicksal seines Onkels recherchierte, der in Velbert abgestürzt war. Er und seine Familie reisen mittlerweile jedes Jahr nach Velbert. So beschäftigt sich der letzte Teil der Ausstellung auch mit Völkerverständigung und einer Mahnung zum Frieden. 

 Die Sonderausstellung "Velbert im Luftkrieg 1939 bis 1945" wird am 27. September um 19 Uhr im Schloss- und Beschlägemuseum eröffnet und ist bis 31. Januar zu sehen.
 Am Sonntag, 11. November, findet um 15 Uhr ein Vortrag mit anschließender Führung durch die Ausstellung statt.
 In einem Dokumentarfilm werden Zeitzeugen interviewt info

Autor:

Annette Schröder aus Bochum

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