Kultur im Spätsommer
Neanderland-Biennale unter dem Motto "10suchtsorte"

Termin Tilman Strasser interviewte bereits im vergangenen Jahr Bewohner der Region und bastelte Texte aus ihren Erzählungen, um die Gegend in Geschichten zu kartographieren. | Foto: Neanderland Biennale
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  • Termin Tilman Strasser interviewte bereits im vergangenen Jahr Bewohner der Region und bastelte Texte aus ihren Erzählungen, um die Gegend in Geschichten zu kartographieren.
  • Foto: Neanderland Biennale
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Live-Musik, Theater und Akrobatik - danach haben sich in den vergangenen Monaten nicht nur Kultur-Fans gesehnt. Im Kreis Mettmann trägt man dieser Sehnsucht nun Rechnung und veranstaltet vom 21. August bis zum 10. September das Theaterfestival Neanderland-Biennale.
Das steht in diesem Jahr ganz im Zeichen der 10 - die zehnte Biennale findet in allen zehn Städten des Kreises statt und zwar unter dem Motto "10suchtsorte". Zur Präsentation des abwechslungsreichen Programmes hatten die Verantwortlichen die Pressevertreter nun zu einer virtuellen Versammlung in die Höhle im Neandertal No.1 eingeladen.
"Wir freuen uns alle, dass Live-Kultur im Kreis jetzt wieder möglich ist und können es kaum erwarten, dass es endlich losgeht", fand Landrat Thomas Hendele eingangs die passenden Begrüßungsworte. "Die Neanderland-Biennale feiert ihren zehnten Geburtstag und es ist toll, dass sich dieses Mal alle zehn Städte des Kreises Mettmann am kulturellen Programm beteiligen."
Kulturdezernent Martin M. Richter betonte die Idee, die hinter dem Festival steht: "Nach einer langen Durststrecke - gerade auch für die Kulturschaffenden - sind wir sehr glücklich, wieder ein so tolles Programm auf die Beine gestellt zu haben. Die meisten Veranstaltungen finden unter freiem Himmel statt und sind kostenlos. Natürlich freuen wir uns aber auch über die eine oder andere finanzielle Unterstützung. Für die Events, die drinnen stattfinden, wird ein kleiner Obolus fällig. Falls das Wetter nicht mitspielt, haben wir Ausweichmöglichkeiten. Wie die dann aussehen, wird sich erst zeigen, wenn wir wissen, welche aktuellen Corona-Regeln dann gelten."
Zur bereits bekannten Programmschiene "Theater" gesellt sich in diesem Jahr erstmals die Sparte "Theater+" hinzu. Hier finden Akrobatik, Lesung, Konzert und zum ersten Mal auch Poetry Slam ihren Platz.
Zum Auftakt des facettenreichen Festivals lädt eine festliche Tafel auf dem Vorplatz des Schauplatzes in Langenfeld ein. Essen, Getränke und Geschirr bringen die Besucher mit, für Musik und Ambiente ist gesorgt. Dr. Mojo, One-Man-Band aus dem Bergischen Land, lädt zum „kleinen Urlaub vom Alltag“ ein. Mit Gesang, Gitarre, Bluesharp im Rack, Hi-Hat und Stompin’ Bass - oft gleichzeitig gespielt - bringt er beliebte Oldies, erdigen Blues, Balladen und Folksongs zum Klingen - hiervon konnten sich die Vertreter der Presse bereits bei der Programmvorstellung ein Bild machen. Weiblich geht’s weiter mit Sommer, Sonne, Swingmusik, wenn die "Zucchini Sistaz" die Zuschauer mitnehmen zum „Tag am Meer“. Im Gepäck haben sie Gitarre, Kontrabass, Trompete und Kinkerlitzchen, um ihren zeitgemäßen Sound im Stil der 20er bis 60er Jahre strandesgemäß selbst zu begleiten.
"Das Programm, das wir auf die Beine gestellt haben, ist bunt und vielfältig und bietet sicher für jeden Geschmack und jede Altersgruppe etwas", betont Janina Felchner, Projektverantwortliche der Neanderland-Biennale. "Es gibt große Produktionen wie das Auto-Theater 'Lockstoff!' in Langenfeld sowie besondere Theater-Spaziergänge rund um das Schloss Hardenberg in Neviges oder die Abtsküche in Heiligenhaus. Außerdem bekommen wir Besuch von der Schauspielerin Claudia Michaelsen, die in der Altstadtkirche in Monheim eine Marlene Dietrich-Lesung halten wird, oder vom Puppentheater 'Michel in der Suppenschüssel' auf dem Kirchplatz in Wülfrath." Spannend wird es auch in der neuen Programmschiene "Theater+". Hier können Zuschauer beispielsweise Conny Schneider und Mbaterna Somé mit „Afrojazz + Trapez“ im Schillerpark in Haan erleben oder Lesungen mit Tilman Strasser sowohl im John-Steinbeck-Park Heiligenhaus als auch im Neandertal No.1 in Erkrath - hier gemeinsam mit Stefan Bonner - lauschen.
"Besonders freuen wir uns auf die Abschlussveranstaltung am 10. September im Garten des Neanderthal Museums in Mettmann", so Projektassistentin Veronika Weber. "Hier findet der 'neanderland SLAM' unter Federführung von Poetry Slammer Jan Schmidt statt. Er hat sich vier Mitstreiter mitgebracht, die den Besuchern handgemachte und moderne Poesie präsentieren werden." In der ersten Runde werden sie sogar einen speziell für diesen Abend geschriebenen Text zum Neanderland vortragen. Eine kleine Kostprobe brachte der gebürtige Wülfrather Jan Schmidt bereits zur Presservorstellung mit: Unter dem selbstgewählten Motto "Woanders ist auch scheiße" karikierte er die Mentalität und das Konkurrenzdenken der Menschen im Kreis Mettmann und kam schließlich doch noch zum Schluss, dass es hier doch eigentlich ganz schön sei. "Alle Städte arbeiten zusammen, um so ein geiles, fantastisches und großartiges Festival auf die Beine zu stellen."
Wer schon einmal einen kleinen Vorgeschmack auf die zehnte Neanderland-Biennale erhalten möchte, auf den wartet neben dem ausführlichen Programm ein Ankündigungstrailer auf dem YouTube-Kanal. Beides ist auch zu finden über www.neanderland-biennale.de. 

Termine in Velbert und Heiligenhaus:

- Freitag, 3. September, 16 Uhr und 19 Uhr, Theaterspaziergang "Wenn Engel reisen...", Start am Rathausplatz, Ende am Museum Abtsküche, Heiligenhaus
- Mittwoch, 8. September, 19 Uhr, Lesung Tilman Strasser, John-Steinbeck-Park, Heiligenhaus
- Freitag, 3. September, 10 Uhr bis 16 Uhr, Die Servicepioniere „Schöner Warten“, Vorplatz Forum Niederberg, Velbert
- Sonntag, 5. September, 11 Uhr und 16 Uhr, Norbert Busschers und Ramona Suresh „Shakespeare take away“, Außengelände Schloss Hardenberg, Neviges Veranstaltungen in Niederberg

Termin Tilman Strasser interviewte bereits im vergangenen Jahr Bewohner der Region und bastelte Texte aus ihren Erzählungen, um die Gegend in Geschichten zu kartographieren. | Foto: Neanderland Biennale
Mit aktueller Telefon Technologie verortet das Kölner Urban Art Ensemble „Die Servicepioniere“ in Kooperation mit „foolpool“ diese Installation in zwei alten englischen Telefonzellen, die mitten in Velbert bzw. Mettmann aufgebaut werden. | Foto: Neanderland Biennale
Autor:

Janina aus dem Siepen aus Hattingen

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