Velberter Stand Up Comedian Bora musste 72 Auftritte absagen

"Mir fehlt die Bühne!"

Auf großen und kleinen Bühnen stehen, Kontakt zum Publikum suchen und die Menschen zum Lachen bringen - das ist normalerweise Bora-Ahmet Altuns Alltag.

Der Velberter ist als Stand Up Comedian in ganz Deutschland unterwegs und hat in seiner Heimatstadt mit dem Format Schlüssel-Comedy eine beliebte Veranstaltung etabliert, die zuletzt im ausverkauften Bürgerhaus in Langenberg stattgefunden hat.  "Mir fehlt die Bühne", so der immer gut gelaunte Velberter, der wegen der Corona-Krise bis einschließlich August insgesamt 72 Auftritte absagen musste.

Sorge um Existenzen

"Ich lebe also nun von meinen Rücklagen", erzählt er im Gespräch mit dem Stadtanzeiger. Sorgen um seine eigene berufliche Zukunft, macht er sich dennoch weniger. "Zumindest, wenn es ab September wieder weitergehen kann." Denn für den Rest des Jahres ist er zum Glück bereits ausgebucht und kann die aktuellen Verluste somit auffangen. "Andere werden an der Krise allerdings zerbrechen", befürchtet er. Veranstaltungshäuser gehen womöglich pleite; Techniker, Hausmeister und viele weitere verlieren dann ihre Jobs.

Verärgert über die Ungeduld

Obwohl es schwer fällt, verlässt Bora-Ahmet Altun seine Wohnung nur für das Nötigste. Die Ungeduld und Ignoranz mancher Bürger ärgert ihn. "Wir müssen uns einfach zusammenreißen und das Allgemeinwohl im Blick haben." Erfreuen kann er sich demgegenüber an kreativen Aktionen und schönen Hilfsmaßnahmen.

"Mir fehlt die Inspiration"

"Eigentlich würde ich die Zeit zuhause gerne nutzen, um neue Nummern zu schreiben", sagt der Velberter. "Doch mir fehlt der passende Input. Es passiert nichts, das mich inspiriert." Und Eines sei klar: "Ich werde nichts, das mit Corona zu tun hat, für meine Shows verwenden. Da habe ich keine Lust zu und ich denke, dass die Leute nach der Krise auch lieber was anderes hören möchten."
Am Samstag tritt er im Sauerland in einem Auto-Kino vor 80 Fahrzeugen auf und wird Teil einer Mix-Show sein. "Ich bin sehr gespannt, wie es ohne direktes Feedback funktioniert." Er vermisst das Publikum. "Klar, ich beteilige ich mich auch gerne an dem einen oder anderen Online-Auftritt, aber ich bin ein Bühnenkünstler und brauche den direkten Kontakt!" Bis er wieder ins Scheinwerferlicht kann, kümmert er sich um Organisatorisches, hält über Soziale Medien Kontakt zu Familie sowie Freunden und nutzt die Zeit, um zu lesen.