Feierfreudige Jecke trotzten Wind und Regen
Feucht-fröhlicher Rosenmontagsumzug in Velbert
Petrus hatte ein kleines Einsehen mit dem Velberter Rosenmontagszug: Sturmtief Yulia hatte sich verzogen und der Starkregen vom Vormittag war in leichteren Nieselregen übergegangen. Trotz des immer noch nass-kalten Wetters ließen sich die Jecken nicht die Stimmung verderben und feierten am Straßenrand kräftig mit.
Noch sitze ich in der Redaktion, der Starkregen prasselt draußen gegen das Fenster und ich denke mir nur "die armen Jecken". In zwei Stunden soll der Rosenmontagszug durch die Velberter Innenstadt ziehen und noch immer schüttet es wie aus Eimern.
Gutlaunte Narren und leichter Sprühregen
Kurz vor 14.11 Uhr pünktlich zum Zugbeginn dreht Petrus den Hahn etwas zurück, und im leichten Sprühregen begebe ich mich unter das närrische Volk. Vom Platz am Offers schallen die bekanntesten Karnevalslieder herüber, hier soll später auch die After-Zug-Party stattfinden. Auch ich komme in Schwung und fühle mich pudelwohl zwischen all den schunkelnden und gut gelaunten Narren.
Die Kamera im Anschlag mache ich das eine oder andere Foto von bunt-kostümierten Jecken. Das Lachen fällt allen leicht - zu Helau-Rufen muss ich sie hier und da noch animieren.
Echter Karnevalsfan
Auf meinem Weg durch die Menschenmenge treffe ich auch auf Christel Bierwas. Sie liebt den Karneval. Diesmal ist sie als König verkleidet - mit Krone, weitem roten Mantel. "Das Kostüm ist bei dem Wetter ideal. Da passen jede Menge warme Klamotten drunter", betont die Velberterin. Sie kommt jedes Jahr zum Zug, diesmal in Begleitung ihres Schwiegersohns und ihres Enkels. Ohne Kostüm am närrischen Treiben teilzunehmen, wie es einige hier vor Ort machen, käme für sie nicht in Frage. "Ohne Verkleidung geht gar nicht. Ich habe den ganzen Keller voller Karnevalskostüme und ich freue mich jedes Mal darauf, sie am Rosenmontag tragen zu können."
Lob für die Wagenbauer
Mittlerweile ist es am Straßenrand immer voller geworden. Die Wagen der einzelnen Karnevalsgesellschaften rollen an mir vorbei, jeder einzelne absolut sehenswert - den Wagenbauern kann man nur ein großes Lob aussprechen. Es regnet jede Menge Kamelle, und so mancher Bonbonjäger drückt mich übereifrig zur Seite.
Plötzlich klopft mir eine "Henne" auf die Schulter. "Na, haste mich nicht erkannt!?" Die Antwort kommt gleich hinterher - Sie gehört zur KG Grün-Weiß Langenhorst und läuft mit ihrer Frauengruppe beim Zug mit. Die lustigen Wiever hatten mich, die vor Ort keinen kannte, beim Rathaussturm unter ihre Fittiche genommen. Schnell zücke ich meine Kamera, und sechs flotte Hühner zeigen mir ihr schönstes Lächeln. Zum Abschied erhalte ich noch ein buntes gekochtes Ei.
Kamelle vom Stadtprinzenwagen
Dann prasseln schon wieder jede Menge Süßigkeiten auf mich hernieder. Als ich in die Höhe schaue, erkenne ich Prinz Markus I., der schon wieder nachlädt und erneut allerlei Leckereien auf "sein" Volk herabfallen lässt. Noch schnell ein Foto vom Wagen des Stadtprinzenpaares, dann packe ich den Fotoapparat ein. Meine Finger sind mittlerweile steif vor Kälte.
Vom Platz Am Offers schallt noch lange die Musik herüber. Nur wenige Gruppen haben sich allerdings dort eingefunden, um das ungemütliche Wetter sich mit Sektchen, Bierchen oder Schnäpschen schön zu trinken.
Für mich geht es zurück in die Redaktion. Damit gehen für mich die jecken Tage in Velbert zu Ende - bis zu meinem nächsten Vertretungs-Einsatz im März.
Autor:Beatrix von Lauff aus Essen-Ruhr |
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