Informationen über die Pläne für das neue Schloss- und Beschlägemuseum
Es wird abge-, aufge- und erschlossen
Ein großes, helles Foyer, in dem Vorträge stattfinden können; ein neues Konzept für die Dauerausstellung, die im Neubau unterkommt; Büroräume, ein Escape-Room, Platz für Sonderausstellungen und museumspädagogischen Unterricht in der Villa Herminghaus - die Pläne für das neue Schloss- und Beschlägemuseum sind bereits erarbeitet.
Im Rahmen eines Themennachmittags des Innenstadtmanagements der Stadt Velbert stellte Museumsmitarbeiterin Dr. Yvonne Gönster vor, was die Besucher ab Sommer 2020 erwarten können. Zuvor ist allerdings Geduld gefragt, denn am Sonntag, 14. Juli, um 18 Uhr werden die alten Räumlichkeiten im Forum Niederbeg offiziell abgeschlossen und der Besuch der Ausstellung ist für rund ein Jahr nicht möglich.
17.000 Exponate ziehen um
"Diese Zeit brauchen wir, um die 17.000 Exponate ordnungsgemäß zu verpacken, mit ihnen umzuziehen und sie in den neuen Räumen passend in Szene zu setzen", so Gönster. Bereits jetzt seien die Vorbereitungen in vollem Gange. Ganz von der Bildfläche verschwinden möchte man in den zwölf Monaten allerdings nicht, daher nutzt das Museums-Team rund um Leiter Dr. Ulrich Morgenroth das Angebot des Innenstadtmanagements und präsentiert sich im Schaufenster eines leerstehenden Ladenlokals in der Velberter Fußgängerzone. "Auch in den Stadtteilen Neviges und Langenberg suchen wir nach Objekten, die für eine solche Zwischennutzung geeignet sind."
Zwischennutzung der Ladenlokale
„Die Geschäftsräume befinden sich dennoch nach wie vor in der Vermittlung. Mietinteressenten können sich bei der Wirtschaftsförderung und dem Ladenmanagement über die Einzelheiten informieren“, erläutert der städtische Baudezernent Jörg Ostermann, der das Konzept zur Zwischennutzung begrüßt. Dass es eine Zwischennutzung ist, betont auch Silke de Roode. "Unser Ziel ist es selbstverständlich, neue Mieter für die leerstehenden Ladenlokale zu finden. Bevor sie aber leer und ungenutzt ein unattraktives Bild in der Innenstadt hinterlassen, möchten wir sie eben anderweitig mit Leben und Informationen füllen", informiert die Mitarbeiterin des Innenstadtmanagements. Nicht nur in der Friedrichstraße 198, wo aktuell ausgewählte Exponate des Museums zu betrachten und Banner mit Informationen zum Neubau zu sehen sind, sondern beispielsweise auch gegenüber wird das Konzept umgesetzt. "Dort stellt Barbara Bussemas von ,Mode aktuell Bussemas' einen Teil ihrer Ware aus, damit das Schaufenster nicht leer bleibt." Weiterhin finden Themennachmittage mit unterschiedlichen Schwerpunkten für interessierte Bürger in diesen Objekten statt. "Sechs davon hat es inzwischen gegeben", sagt de Roode. „Wir freuen uns sehr, dass die Eigentümer die Ladenlokale zur Verfügung stellen, bis sich neue Mieter gefunden haben.“
„Die Ausstellung bekommt ein völlig neues Gesicht“
Der letzte Themennachmittag galt dem Museum: Sowohl die baulichen Neuerungen in der Villa als auch den neuen Anbau, stellte Karsten Fangmann vom Fachbereich Immobilienservice vor. "Der Neubau erhält eine Fassade aus gebürsteten Aluminiumplatten und gliedert sich harmonisch an das denkmalgeschützte Gebäude an." Darüber hinaus wird die Fassade teilweise illuminiert und soll so zum Blickfang werden. "An der Oststraße werden von außen vier Vitrinen mit Exponaten zu sehen sein", so Fangmann weiter. "Und durch eine große gläserne Front, ist ein Blick ins Innere möglich." Insgesamt 750 Quadratmeter groß ist der Neubau, der zwischen acht und fünf Meter hoch ist und das neue Zuhause der Dauerausstellung sowie des einladenden Foyers wird. Hier ist dann neben dem Kassenbereich auch der neue Standort der Tourist-Information der Velbert Marketing GmbH.
„Die Ausstellung bekommt ein völlig neues Gesicht“, verrät Gönster. Zwar sei der Aufbau weiterhin chronologisch, dennoch wird die Geschichte der Schloss- und Beschlagindustrie unter teils neuen Aspekten dargestellt. "Eingeteilt in elf Themenbereiche werden die einzelnen Epochen in Häuschen beziehungsweise Hütten untergebracht sein", macht die Expertin neugierig. Diese Häuschen seien der jeweilig dargestellten Zeit natürlich angepasst. "Während im Inneren die damals neusten Erfindungen zum Schutz präsentiert und mit wissenswerten Informationen dargestellt werden, wird rund um das jeweilige Objekt zu erkennen sein, welche Bedrohung das Anbringen von Schlössern, Falltüren und Schutzmechanismen erforderlich machte." Hintergrund-Geräusche und Licht-Effekte erzeugen unterschiedlichste Stimmungen. Monitore mit Kurzfilmen und mehr machen die Ausstellung zu einem interaktiven Erlebnis-Ort. "Statt einer Eintrittskarte gibt es einen Schlüsselbund, mit dem sich die Ausstellung erschlossen werden muss", informiert Dr. Yvonne Gönster. Schon jetzt könne man gespannt sein.
Abschlussfest am 13. und 14 Juli
Bevor Mitte Juli die Pforten des alten Museums schließen, findet am Samstag, 13. Juli, sowie am Sonntag, 14. Juli, jeweils von 10 bis 18 Uhr ein großes Abschlussfest statt. "Es wird Führungen, Informationen und Workshops für Kinder geben", verspricht Dr. Yvonne Gönster. Vor dem Museum, auf dem Europaplatz, können darüber hinaus Aktionen eines Schmiedes bestaunt werden. Sonntags um 18 Uhr wird dann der Schlüssel im Schloss gedreht und ein entscheidender Abschnitt in der Velberter Stadtgeschichte abgeschlossen. "Bis Ende des Jahres müssen wir die alten Räume verlassen, da auch das Forum mit verschiedensten Maßnahmen umgestaltet wird." Das Jahr 2020 beginnt für das Museums-Team daher mit dem Aufbau der Dauerausstellung und weiteren Aufgaben in den neuen Räumlichkeiten, die unmittelbar neben dem Forum Niederberg liegen.
Information: Nähere Informationen sind auf der Internetseite www.wirtschaftsfoerderung.velbert.de zu finden.
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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