Eine Vision gab den Ausschlag!
Ein Versuchsprojekt vernetzt die Gesamtschule Velbert mit zwei Grundschulen und einer Kita
„Gemeinsam lernen von der Kita bis zum Abitur“ heißt ein neues Projekt an der Gesamtschule Velbert-Mitte. Immer donnerstags treffen sich dort seit einigen Wochen Viertklässler der Gerhart-Hauptmann-Grundschule und der Grundschule Bergische Straße und angehende Schulkinder der Kita Kollwitzstraße mit Fünft- und Sechstklässlern der Gesamtschule Velbert-Mitte. Gemeinsam probieren sie viele interessante Dinge aus: Sie forschen, erfinden, tanzen, gärtnern und haben jede Menge Spaß.
Ungewöhnlich jung ist an diesem Nachmittag eine Gruppe von Kindern auf dem Schulhof der Gesamtschule Velbert. Wetterfest verpackt in regenfeste, farbenfrohe „Buddelhosen“ sind sie eifrig dabei Tannensträuße zu binden und sie mit Hilfe von Gesamtschullehrer Rick Hirsch an der Außentreppe der Schule zu befestigen. „Ich habe auch schon einen Tannenbaum eingepflanzt“, erzählt der kleine Johann stolz. Er gehört zu den zehn Vorschulkindern der Kita Kollwitzstraße, die an dem Projekt „Gemeinsam lernen von der Kita bis zum Abitur“ teilnehmen. In der Garten-AG machen die Vorschulkinder der Kita nun erste gemeinsame Erfahrungen mit den „großen“ Schulkindern. Soziales Lernen steht hier im Vordergrund, aber natürlich ist auch handwerkliches Geschick von den Kindern gefragt. Die Garten-AG ist eine von insgesamt sechs Arbeitsgemeinschaften (AG’s), die das in Velbert einzigartige Projekt, den Kita-Kindern und Schülern anbietet. „Die Kinder hatten die Möglichkeit eine AG zu wählen, rein nach persönlichem Interesse“, so Gesamtschulleiterin Antje Häusler. „Zurzeit wird immer donnerstags im Nachmittagsbereich in verschiedenen Räumen der Schule getöpfert, Hip-Hop getanzt, es werden Lego-Roboter gebaut, es wird Musik gemacht und manche lernen gerade die ersten französischen Wörter. Zwei Stunden stehen den Kindern und ihren Betreuern zur Verfügung und sie sind begeistert.“
Soziale Kompetenzen sollen gelernt werden
Lernziele gebe es auch hier, so Thomas Hoffmann doch er betont: „Die AG’s heben sich vom Regelunterricht ab. Miteinander und voneinander jahrgangsübergreifend mit Spaß zu lernen, steht hier im Vordergrund. Dabei werden vorrangig soziale Kompetenzen erworben.“ Hinter diesem außergewöhnlichen Schulprojekt verbirgt sich eine Vision von Schulleiterin Antje Häusler: „Nach meinen pädagogischen Vorstellungen wäre es erstrebenswert, wenn alle Kinder von Beginn der Kita bis zum Abitur die gleiche Schule besuchen würden. Das neue Projekt an unserer Schule ist der Versuch, zumindest einen ersten Schritt in diese Richtung zu machen.“ Und nach den ersten Wochen ist bereits absehbar, die Resonanz bei allen Beteiligten – Kindern, Erziehern, Lehrern und Eltern – ist durchweg positiv. „Die Kinder sind hochmotiviert und fiebern dem Projekttag immer entgegen“, so die Erfahrungen der Grundschul- und Kita-Vertreter. Auch bei den Gesamtschülern kommt das Projekt gut an. Im Vorfeld wurden sogenannte „Kinderteams“ gebildet. Das heißt, die „Kleinen“ durften sich einen „großen“ Gesamtschüler an ihre Seite wählen. „Gewählt zu werden, macht natürlich stolz und stärkt das Selbstbewusstsein. Die Gesamtschüler sind daher mit großem Eifer bei der Sache“, so Häusler. Und nach diesem durchaus erfolgreichen Start des Pilotprojekts, riskiert Antje Häusler einen optimistischen Blick in die Zukunft: „Toll wäre es, wenn das Ganze in einer offiziellen Kooperation mit den Schulen und der Kita münden würde. Doch auch schon jetzt hat das Projekt einen großen Mehrwert für die Schüler und die einhellige Meinung lautet: ’Wir bleiben dabei!’.“
Autor:Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg |
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