Ein Hauch Mittelalter
Das war ein tolles Fest. Das Wetter war trocken, viele Leute kamen, was will man mehr?“
Ute Meulenkamp, die Vorsitzende der Wirtschaftsförderungsgemeinschaft, war mit dem Verlauf des dritten Laternenfestes sehr zufrieden. „Es kamen viele Besucher von außerhalb, aus Dönberg, Velbert und Wuppertal“, wie sie festgestellt hat. Kein Wunder, denn zwischen Busbahnhof und Sparkasse wurde allerhand geboten. Zahlreiche Händler hatten ihre Stände entlang der Elberfelder Straße aufgebaut, meistens geheimnisvoll mit Laternen beleuchtet. Viele Angebote bewegten sich zwischen Herbst und Weihnachten.
Klaus Nowak legte Holzscheite in den Feuerkorb nach, dass nur so die Funken sprühten. Nebenan bot seine Frau Kürbisse an, 20 bis 30 Sorten sind auf den Feldern unweit der Ibacher Mühle prächtig gewachsen. Als Marmelade oder sauer eingelegt, kann man die Früchte das ganze Jahr über genießen.
Ein besonderer Hingucker war Eugen Hübel: Im langen Gewand mit einer Laterne an einem Stab sorgte er als Nachtwächter nicht nur für die Zeitansage, sondern auch für viel Aufmerksamkeit. Das Mittelalter wurde lebendig, nicht nur durch den Nachtwächter, sondern auch durch die „Galgenvögel“, die Lieder aus jener Zeit spielten, die oft als graue Vorzeit verschrien ist. Dabei kann das Mittelalter sogar richtig gut schmecken. Die Marktgilde verköstigte die Besucher mit normannischer Zwiebelsuppe oder frischer Erbsensuppe. „Wir kochen nach Originalrezepten aus dieser Zeit“, so Eugen Hübel.
Spaß gab es im Mittelalter auch, davon legte Kasper, der Gaukler, beredtes Zeugnis ab. Während er mit dem Feuer spielte, hatte er immer freche Sprüche darauf, die das hochverehrte Publikum begeisterten. Zum Schluss spuckte er im hohen Bogen Feuer über die Elberfelder Straße – langer Applaus war ihm sicher, auch wanderten etliche Silberlinge für die heldenhaften Darbietungen in seinen Hut. Krönender Abschluss des Laternenfestes war ein grandioses Feuerwerk über der Innenstadt.
Im März gibt es die nächste Veranstaltung der Wirtschaftsförderungsgemeinschaft. „Etwas ganz Neues, lassen Sie sich überraschen“, bittet Ute Meulenkamp.
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