Dritte Operngala war ein voller Erfolg!
Nach knapp zwei Stunden hielt es die 800 Besucher nicht mehr auf den Holzbänken der Christuskirche. Das Finale der dritten Velberter Operngala erlebten sie stehend, von Beifallsstürmen begleitet für die vier Solisten und den Projektchor der Velberter Operngala.
Schirmherr und Alt-Bürgermeister Heinz Schemken war ergriffen und mit Tränen in den Augen fasste er das Erlebte in Worte, wobei er sich mit den Chorsprechern Schulz und Horst-Günther Ostholt einig war: "Ein solches Konzert hat Velbert noch nie erlebt...!" Was durfte man mehr bewundern; die Auswahl internationaler Solisten, die Programmgestaltung oder den ersten gemeinsamen Auftritt der beiden Velberter Männerchöre, für die sich Konzert-Veranstalter Karl-Heinz Nacke engagiert eingesetzt hatte? Nacke fand beim Direktor der Deutschen Oper am Rhein, Stephen Harrison (Flügel), fachkundige Unterstützung in der Moderation. Die Beifallsstürme galten den Solisten aus europäischen Opernhäusern für ihre sensationellen Vorträge und für den Gagenverzicht, um dem Ziel der Velberter Operngala - Geld für Kinder in Not zu spenden - nachkommen zu können.
Für internationales Flair sorgten die russischen Gäste: Der in Moskau beheimatete Tenor Mikhail Agafonov mit der Arie des Caravadossi aus der Puccini-Oper "Tosca - E lucevan le stele". Agafonov, der an den großen Bühnen dieser Welt in Wien, Tokio, Dresden und Berlin gefragt ist, setzte ein erstes Zeichen und ließ weitere Glanzpunkte wie das "Wolgalied" oder das Tauberlied "Dein ist mein ganzes Herz" folgen.
Von der Oper St. Petersburg war Bariton Dmitry Lavrov angereist: Mit der Arie des Escamillo "Auf in den Kampf Torreor" und der Auftrittsarie "Largo al factotum" aus "Rossinis Babier von Sevilla" begeisterte er die Zuhörer.
Koloratursopran Elena Fink reiste vormittags von ihrem Engagement in Rostock an. Mit der temperamentvollen Arie der Rosalinde "Klänge der Heimat" aus der Operette "Die Fledermaus" setzte sie einen ersten Höhepunkt, um später mit der Arie "Die lustigen Weiber von Windsor" auch einen optischen Höhepunkt zu setzen. Der Chorknabe Michael Smetten - von vielen Sängerkollegen beneidet - durfte sich der gespielten Zuneigung erfreuen...
Die Mezzo-Sopranistin Michaela Mehring (Köln) hatte zunächst einen eindrucksstarken Auftritt als Carmen aus der Gleichnamigen Bizet-Oper und der "Habanera". Auch die sogenannte "Hosenrolle" als Prinz Orlowski und "Ich lad mir gerne Gäste ein..." aus der Fledermaus waren ein Genuss.
Bei den gut ausgewählten Zugaben hatte der "Chor der Velberter Operngala" - von beiden Stamm-Dirigenten Lothar Welzel und Thomas Scharf im Wechsel vorgestellt - mit der Hymne "Jerusalem" einen sensationellen Höhepunkt. Das Schicksal einer völlig zerbombten und zerstörten Stadt passte in die heutige Welt der Kriege. Der in St. Petersburg beheimatete Bariton Dmitry Lavrov hatte dafür kurzfristig den deutschen Text gelernt und sang seinen "Traum von Frieden und dem Wiederaufbau der zerstörten Stadt, wo sich zerstörte Mauern zu Brücken wandeln..." Welch ein Finale!
Mit der Hoffnung auf eine vierte Velberter Operngala im Mai 2017 setzte die Konzertleitung ein letztes "Bonbon" mit der Arie des Kalaf "Keiner schalfe - Nessum dorma" der perfekte Schluss. Es folgte eine minutenlange Ovationen für Mikhail Agafovov.
Autor:Lokalkompass Niederberg aus Velbert |
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