Böses, das in uns schlummert
Das neue Buch des Velberters Ruben Schwarz trägt den Titel "Abgrund"
Es ist ein typischer Thriller-Titel, den schon Bücher verschiedener Autoren tragen. Es klingt an sich schon spannend und keiner würde an eine Bergsteigergeschichte denken. Doch wer bei Ruben Schwarz' "Abgrund" an einen Ermittler-Krimi denkt, der wird eines Besseren belehrt.
Es gebe in der Geschichte keine wirklichen Bösewichte, erklärt der Autor. Jedoch trete durch einen dummen Zufall das Böse zu Tage, das in uns allen schlummere.Ruben Schwarz legt besonderen Wert auf glaubhafte Charaktere, und er verzichtet bewusst auf die vordergründige Beschreibung von Gewalt. „Meine Spezialität ist mehr die Erzeugung von Spannung durch subtile und beunruhigende Szenarien“, sagt der Wahl-Langenberger, der gebürtiger Essener ist.
Und so erzählt er von den Familien von Lisa Krafczyk und Pascal Weiss, die sich vermutlich nie begegnet wären. Und von einem schrecklichen Moment, einer Unachtsamkeit, die ein Karussell des Schreckens in Gang setzt. Die Abgründe, die sich dann auftun, sollen dann seelischer Art sein - man merkt schon an den Andeutungen, dass eine solche Geschichte tatsächlich ohne Bösewichte gelingen kann.
Seit einer Reihe von Jahren schon stößt der 66-jährige Romanautor in abgründige und teilweise fantastische Welten vor. "Abgrund" ist bereits sein siebter Thriller, der, wie er selbst sagt, über ganz normale Menschen mit einem ganz normalen Leben erzählt. Am Anfang eines Buches stehe dabei kein fertiges Konzept. "Ich fange eher intuitiv an zu schreiben mit einer gewissen Idee." Die Geschichte entwickle sich dann erst im Zusammenhang mit den Protagonisten.
Auch vier SF-Romane geschrieben
Zudem hat er vier Science-Fiction-Romane geschrieben. "Ich bin relativ spät zum Schreiben gekommen", erzählt Ruben Schwarz, "ich habe immer viel gelesen, auch Klassiker, aber auch Science-Fiction. Begeistert bin ich von Stephen King."
Vor rund acht Jahren habe es angefangen. "Da hatte ich einen Roman gelesen, da kam ich an eine Stelle, an der ich dachte, das hätte ich besser formulieren können." Die Folge: Sein erster Roman mit dem Titel "Hirngespinste" entstand.
Mittlerweile sind es also elf Bücher aus seiner Feder. Für ein einzelnes brauche er so rund sieben bis acht Monate. Dabei bleibe er schön mit seinen Füßen auf dem Boden der Tatsachen. Es sei keine Wunschwelt, die er beschreibt, sagt er. "Ich liebe die Realität."
Autor:Harald Landgraf aus Dinslaken |
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