Bier aus Hörnern und Duelle der Ritter

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Das Baby liegt im Bollerwagen, zugedeckt mit Tierfellen. Nur der Schnuller im Mund zeugt davon, dass es im 21. Jahrhundert aufwächst. Rund um das Schloss Hardenberg treffen sich dieser Tage wieder Mittelalter-Fans von nah und fern, um in vergangene Jahrhunderte einzutauchen. Bereits zum 13. Mal lockt der Mittelaltermarkt nach Neviges.
Bereits am Donnerstag nutzten viele Familien den Feiertag für einen Besuch der Veranstaltung. Autokennzeichen aus dem gesamten Ruhrgebiet zeugten von der Magnetwirkung des Marktes, die Suche nach einem Parkplatz gestaltete sich schwierig. Auch das Wetter sorgte für den großen Zuspruch. „Im vergangenen Jahr sind wir im Schlamm abgesoffen“, erinnert sich Tobia Tollpatsch, Steinmetz-Lehrling des Lagers „Dreiigau y Gogledd“, im richtigen Leben Michaela Norden. Mit Feilen zeigt sie Kindern, wie man Kettenanhänger aus Speckstein oder Alabaster gestaltet.
Ein paar Meter weiter amüsieren sich Kinder im Riesenrad, das - gemäß dem Stand der Technik im Mittelalter - von Menschenhand betrieben wird. Die Eltern stehen davor und genießen Wildfleisch, Erdbeerbier oder getrocknete Apfelringe - nicht alltägliche, aber durchaus schmackhafte Lebensmittel. Genau das macht für viele Besucher den Reiz aus: Einmal eine Reise in die Vergangenheit unternehmen und ein bisschen Mittelalterluft schnuppern.
Einige tun dies auch mit Hilfe ihrer Kleidung. Frauen in langen Kleidern, die im Rücken gebunden werden, auf dem Kopf ein bäuerliches Tuch, sind zu sehen. Männer in Lederhosen mit groben Leinenhemden und bewaffnet mit Schwertern aus Stahl - keine Seltenheit. Das Bier wird traditionsgemäß aus Hörnern getrunken, viele Männer tragen lange Haare.
„Das ist wie Karneval“, lautet das Urteil von Matthias Weise, der den Markt für einen Familienausflug nutzte. Selbst aktiver Karnevalist, findet er Gefallen an den Kostümierungen.
Besonderes Highlight sind die Ritterspiele, die einmal täglich aufgeführt werden. Mit Kettenhemden geschützte Reiter hoch zu Ross, die sich mit ihren Lanzen duellieren, ein besonderes Spektakel ebenso wie die Jagd der Kinder auf die Ritter. Diese hatten einen Schatz gestohlen, der Nachwuchs wurde mit Schaumstoffrohren ausgestattet und hatten die Aufgabe, die Schatztruhe zurück zu erobern. Dies gelang mit lautem Trara, so dass die Kinder sich am Ende über den Schatz hermachen konnten.
Auch am Wochenende lockt der Mittelaltermarkt noch: Heute öffnet er von 13 bis 22 Uhr, das Ritterturnier findet um 18 Uhr statt, morgen von 11 bis 19 Uhr, das Turnier steigt um 16 Uhr.

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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