Autolampen geben dem Arzt Licht

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Es riecht ein wenig muffig, der Operationstisch ist sehr schmal, Patienten werden mit Lederriemen fixiert, damit sie nicht herunterfallen.
Obwohl die Instrumente in schneeweißen Stofftaschen stecken, in diesem Operationssaal möchte man nicht behandelt werden.
Zum Glück musste sich niemand in diesem Not-OP im Zelt einer Tortur unterziehen, die Einrichtung kam nie zum Einsatz. Angeschafft wurde die Ausrüstung für den zivilen Katastrophenschutz bereits 1951, der Kalte Krieg hatte begonnen. „Man hatte Angst vor dem ,Russen‘“, wie Ginaluca Costantino erläutert. Er ist Mitglied der Bereitschaft im DRK Heiligenhaus und ist gleichzeitig im Arbeitskreis „Zeitgeschehen und Geschichte“ aktiv, im dem alles zum Sanitätsdienst im Katastrophenschutz gesammelt wird.
In zeitgenössischer, grauer Einsatzuniform gekleidet, weiß Ginaluca Costantino viel interessantes um dieses Feldlazarett für Zivilisten zu berichten. „Betäubt wurden die Patienten mit Äther, eine knifflige Angelegenheit: Ist die Dosis zu gering, kann es sein, dass sie während der OP zu sich kommen, wird zu viel gegeben, wachen sie nie wieder auf.“ Der Rotkreuzler macht besonders auf die OP-Lampe aufmerksam. „Die kann aus dem Stromnetz oder aus einer Batterie gespeist werden. Das besondere sind allerdings die Glühbirnen: Es werden normale Autoscheinwerferbirnen verwendet, so dass schnell immer Ersatz zur Verfügung steht.“
Jetzt wurden die alten Schätze, die sonst auf dem Dachboden des DRK in der alten Post eingelagert sind, auf dem Hof der Stadtwerke der Öffentlichkeit präsentiert. Dazu gehört auch eine Feldküche, eine Wasseraufbereitungsanlage und einige Fahrzeuge, wie der Vier-Tragen-Wagen.
In dem Krankenwagen erfolgte während der Fahrt keine medizinische Behandlung. „Bei größeren Unfällen oder Katastrophen sollten damit die Verletzten möglichst schnell in das nächste Krankenhaus gebracht werden“, wie der Rotkreuz-Historiker weiß.

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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