Polizei zieht insgesamt eine positive Bilanz für 2018
Weniger Einbrüche, mehr Gewalt
Ein gut gelaunter Kreisdirektor verkündete erfreuliche Erkenntnisse.
In Vertretung von Landrat Thomas Hendele, dem Chef der Kreispolizeibehörde, konnte Martin Richter nämlich ein erstes Zehn-Jahrestief bei der Gesamtzahl der Straftaten im Kreis Mettmann vermelden.
„Im Kreis Mettmann verzeichnen wir einen Rückgang von 8 Prozent, landesweit sind es 6,2 Prozent. Damit ist der Kreis Mettmann einer der sichersten Kreise in Nordrhein-Westfalen. Nur Ostwestfalen und das Münsterland liegen noch günstiger.“ Im fünften Jahr in Folge konnte ein Anstieg bei der Aufklärung verzeichnet werden: 55,42 Prozent aller Straftaten werden aufgeklärt. Während die Straßenkriminalität um 18,8 Prozent sank, stieg die Gewaltkriminalität von 910 auf 992 Fälle an, was einem Plus von 9 Prozent entspricht. „Das darf uns nicht ruhen lassen und das tut es auch nicht“, gibt sich der Kreisdirektor entschlossen und verweist darauf, dass in diesem Bereich die Aufklärungsquote um 13 Prozent erhöht werden konnte.
Gezielter Betrug bei Senioren
Was Martin Richter bewegt, sind die Betrugsdelikte gegenüber älteren Menschen. „Man muss sich mal in die Lage dieser Menschen versetzen: Wenn die angerufen werden und die 110 erscheint im Display, dann lassen die sich provozieren, weil die Täter höchst professionell vorgehen. So wurden im vergangenen Jahr innerhalb kurzer Zeit 100.000 Euro von falschen Polizisten ergaunert.“ Die Polizei versucht gezielt aufzuklären, geht in Senioren-Begegnungsstätten, sucht Kontakt zu Pflegediensten, damit sie wenigsten Flyer hinlegen können. „Wir versuchen, alle Register zu ziehen, um ein entsprechendes Bewusstsein zu schaffen.“
Die Zahl der Diebstähle ging spürbar zurück. „Einen Grund zu sagen, es liegt daran oder daran, gibt es nicht“, so Manfred Frorath, Leiter der Abteilung Polizei. Allerdings hält er die Umstrukturierung der Kommissariate im Kreis für einen Erfolg: „Das hat die Zusammenarbeit befördert.“ Die deutliche Steigerung bei den Sexualdelikten erklärt Achim Spröde, Direktor Kriminalität, mit der neuen Gesetzeslage nach der Kölner Silvesternacht. „Was früher als Beleidigung geahndet wurde, gilt nun als Straftat.“ Für die Steigerung bei Körperverletzungen um 8 Prozent hat der Krimi-Chef eine einfache Erklärung: „Wenn die sich heute prügeln, wird es immer brutaler.“
In Velbert wurden im vergangenen Jahr 1.862 Tatverdächtige ermittelt, 438 waren unter 21 Jahre alt. Von den 3.969 Straftaten wurden 2.474 aufgeklärt. Die Zahl der Wohnungseinbrüche sank von 129 auf 107 Fälle, 17,76 Prozent wurden aufgeklärt.
In Heiligenhaus ermittelte die Polizei 547 Tatverdächtige, von denen 94 unter 21 waren. Die Zahl der Wohnungseinbrüche sank von 56 in 2017 auf 22, die Aufklärungsquote liegt bei 22,73 Prozent.
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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