Einsatzkräfte sind seit Mittwoch im Dauereinsatz
Starkregen trifft Velbert
Große Regenmassen haben am Mittwochabend und in der Nacht auf Donnerstag auch in Velbert für große Schäden gesorgt. Schlimme Bilder verbreiten sich: Der Bereich rund um den Froweinplatz, die Vosskuhlstraße und die Bonsfelder Straße ist besonders betroffen. Ein reißender Strom braunen Wassers rauscht in die Tiefgarage am Froweinplatz. Bei Bäcker nebenan hat der Pegel fast die Höhe des Schaufensters erreicht. Weitere Geschäfte in der Altstadt sind ebenfalls betroffen. So steht im Alt Langenberg die Kegelbahn unter Wasser.
Besonders stark betroffen ist der Stadtbezirk Velbert-Langenberg. Doch auch in Velbert–Neviges und in geringerem Maße in Velbert–Mitte sind die Folgen des Starkregenereignisses sichtbar. Menschen sind nach Aussage der Kreisverwaltung nicht zu Schaden gekommen. Im gesamten Stadtgebiet stehen am Freitag noch zahlreiche Keller unter Wasser. Feuerwehr und Stadtwerke Velbert warnen davor, diese zu betreten, da die Gefahr eines Stromschlages nicht ausgeschlossen werden kann.
So wurde die Uferstraße unterspült und von der Polizei gesperrt. Die Gaststätte Alt Langenberg bleibt vorerst geschlossen, die Kegelbahn wurde zerstört. Auch die Adler-Apotheke an der Hellerstraße wurde schwer getroffen und bleibt zunächst geschlossen. Das Restaurant "Am Pütt" musste auch zunächst schließen.
Der I. Beigeordnete Gerno Böll machte sich Freitag Morgen zusammen mit seinen Vorstandskollegen Jörg Ostermann und Christoph Peitz sowie Vertretern der Feuerwehr vor Ort ein Bild von der Lage und den entstandenen Schäden. Gerno Böll: „Solche Regenmassen mit diesen Auswirkungen habe ich in Velbert noch nicht erlebt. Die Kolleginnen und Kollegen von Feuerwehr, TBV und Stadtwerke Velbert sind mit vollem Einsatz dabei und dafür kann ich ihnen gar nicht genug danken.“
Zahlreiche Einsätze für die Feuerwehr
Die Feuerwehr Velbert ist weiterhin für die Bürgerinnen und Bürger alleine in ganz Velbert mit 120 Kräften im Einsatz und sichtet kontinuierlich die Lage vor Ort, um die Notrufe zu priorisieren.
Schon am Mittwoch hatte sich die Feuerwehr auf die Regenmassen eingestellt und im weiteren Verlauf von der BKS Werkfeuerwehr sowie dem THW aus Essen Unterstützung erhalten. Im Laufe der Nacht konnten so 170 Einsätze bewältigt werden.
Gerno Böll wendet sich an die Velberterinnen und Velberter mit den Worten: „Die aktuelle Lage ist außergewöhnlich, aber ich versichere Ihnen, dass wir überall die notwendige Unterstützung geben werden.“ Bei bis zu 900 Anrufen pro Stunde bei der Kreisleitstelle sei eine Priorisierung jedoch unumgänglich. Bürgermeister Dirk Lukrafka sei im ständigen Austausch mit ihm, um sich über die aktuelle Lage zu informieren und das weitere Vorgehen abzustimmen. Zudem beabsichtigt der Bürgermeister seinen Urlaub vorzeitig zu beenden.
Sperrungen
Wie die Kreispolizei Mettmann am Freitag mitteilte, sind zu dem Zeitpunkt die Uferstraße und die Fellerstraße gesperrt. Außerdem ist die Langenberger Altstadt weiterhin nur in Teilen passierbar. Am Freitag können sowohl der RE 49 als auch die S 9 die Velberter Bahnhöfe nicht anfahren. Wer den öffentlichen Personennahverkehr nutzen möchte, sollte sich vor Fahrtantritt bei den jeweiligen Verkehrsbetrieben informieren, ob die Fahrt durchgeführt wird.
Maßnahmen werden koordiniert
Neben der Feuerwehr sind auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von der Stadt Velbert, den TBV sowie der Stadtwerke Velbert derzeit damit befasst, die stadtweit entstandenen Schäden zu begutachten und wo nötig zu beheben. In enger Abstimmung werden sämtliche Maßnahmen koordiniert.
In Neviges stand die Stromversorgung in kleinen Teilen von Neviges und in der Langenberger Altstadt sowie in Nierenhof und Bonsfeld zeitweise nur eingeschränkt oder gar nicht zur Verfügung. Die Stadtwerke arbeitete unter Hochdruck daran, die Stromversorgung wiederherzustellen. Dies werde jedoch noch einige Zeit in Anspruch nehmen, da zur Wiederversorgung der Objekte weitere Maßnahmen, wie beispielsweise das Leerpumpen der mit Wasser vollgelaufenen Keller, notwendig seien, hieß es am Freitag. In technischen Notfällen und in Fällen von Störungen stehen die Stadtwerke rund um die Uhr unter Tel. 02051/988200 zur Verfügung.
Hotline wurde eingerichtet
Die TBV haben ihre Servicezeiten für die nächsten Tage ausgeweitet und sind auch am Wochenende von 7 bis 18 Uhr unter Telefon 02051/26-2626 erreichbar. Sie werden verstärkt die betroffenen Bereiche befahren, um unter anderem die Reinigung der Straßen und Gehwege sowie die Abfuhr der entstandenen Abfälle sicherzustellen.
Für Velberterinnen und Velberter, die darüber hinaus Unterstützung benötigen, hat die Stadtverwaltung kurzfristig eine Hotline unter der zentralen Rufnummer 02051/26-2211 eingerichtet, die montags bis donnerstags von jeweils 8 bis 16 Uhr und freitags von 8 bis 12 Uhr zu erreichen ist. Anfragen sind auch per E-Mail an hochwasser2021@velbert.de möglich.
Aktuelle Informationen werden zudem kontinuierlich auf www.velbert.de sowie den städtischen Kanälen in den sozialen Medien gepostet.
Aufgrund der massiven Schäden an der Fahrbahn der K 15 Aprather Weg musste ein circa 150 Meter langer Abschnitt zwischen der Wiedener Straße und dem Bahntunnel bis auf Weiteres vollständig gesperrt werden. Leider kann die Sperrung nur weiträumig umfahren werden. Besonders Langenberg war stark betroffen. Foto: Anja Plassmann Bereits am Mittwochabend musste die Feuerwehr zahlreiche Einsätze fahren wie hier an der Isenbügeler Straße, wo ein Baum umgefallen war.
Autor:Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.