Physischer Eignungstest für berufliche Brandmeisteranwärter in Velbert
Nur mit Disziplin zu schaffen
Einem physischen Eignungstest für berufliche Brandmeisteranwärter müssen sich Bewerber stellen, die eine Ausbildung bei der Feuerwehr machen möchten. Körperliche Fitness und viel Disziplin sind erforderlich, um die Aufgaben zu meistern.
Verantwortliche der Feuerwehr Velbert stellten nun das Konzept vor, dass von der Deutschen Sporthochschule Köln entwickelt wurde. Dabei wird schnell klar, die Anwärter kommen nicht nur ordentlich ins Schwitzen, es geht auch in die Höhe sowie an die körperlichen Leistungsgrenzen.
"Ziel dieses Eignungstests, den viele Feuerwehren durchführen, ist es, ein möglichst einheitliches Verfahren zu haben", erläutert Nikolas Müller, der sich in Velbert für die Durchführung mit verantwortlich zeichnet und daher eine Testleiterschulung absolvierte. Bei Bestehen haben Männer und Frauen die Möglichkeit, auch bei anderen Feuerwehren die Ausbildung zu machen. Ein Zertifikat bescheinigt, dass die Aufgaben gemeistert wurden. "Es gibt neun obligatorische Aufgaben und sechs optionale Aufgaben", erläutert Müller weiter. Außerdem gibt es strenge und genaue Vorgaben, beispielsweise wird zwischen blauen und roten Übungen unterschieden, die verschiedene Muskelgruppen ansprechen und immer im Wechsel durchgeführt werden müssen. Auch die Anzahl von möglichen Fehlversuchen ist genau festgelegt. "Wer es beim ersten Mal nicht schafft, in 30 Sekunden insgesamt 43 Mal über die 30 Zentimeter hohe Hürde zu springen, darf nach einer Pause von maximal zwei Minuten einen zweiten Versuch starten", so der Brandmeister. "Bei anderen Aufgaben ist ein sofortigen Bestehen erforderlich."
Ohne intensive Vorbereitung nicht zu schaffen
Ohne intensive Vorbereitung ist der physischen Eignungstest für berufliche Brandmeisteranwärter nicht zu schaffen. "Teilweise trainieren die Bewerber bis zu einem Jahr", weiß Müller. "Das ist auch gewollt. Mit der Einstellung ,Ich probier es mal' ist man beider Feuerwehr falsch!" Alle Anforderungen sind im Internet nachzulesen, so dass die Probanden die Möglichkeit haben, gezielt an Kraft und Ausdauer zu arbeiten. Und auch dann ist die Herausforderung noch groß. Ob Mann oder Frau - die Regeln sind für alle gleich. "Im Einsatz wird vorher auch nicht gefragt, welches Geschlecht man hat, wie groß man ist oder wie viel man wiegt."
Rund 90 Bewerbungen sind eingegangen
Für den Ausbildungsstart im April 2020 sowie im Oktober 2020 sind rund 90 Bewerbungen bei der Feuerwehr Velbert eingegangen. Acht Plätze können besetzt werden. Am Montag, 9. September, müssen sich die interessierten Männer und Frauen den sportlichen Aufgaben stellen. Wer diese meistert, wird am Dienstag, 10. September, zum schriftlichen Test gebeten. "Hier geht es um logisches Denken, Rechenaufgaben, Grammatik und Ähnliches", informieren die Verantwortlichen.
Aktuell bildet die Feuerwehr Velbert nicht selber aus, dafür reiche die Personalstärke nicht. Ein Problem, dass auch in anderen Städten vermehrt auftritt. "Daher ist es wichtig, qualifizierten Nachwuchs zu bekommen", betont auch Bürgermeister Dirk Lukrafka, der sich ebenfalls erläutern ließ, welche Anforderungen an die Anwärter gestellt werden.
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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