Polizei stellt Verkehrsunfallstatistik 2018 vor
Ärger über Unfallfluchten
Mit 14.155 polizeilich gemeldeten Verkehrsunfällen im Jahr 2018 stieg diese Zahl im Vergleich zum Vorjahr um 217 Unfälle an.
Diese und weitere Zahlen und Fakten nannte nun Landrat Thomas Hendele bei der Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik 2018 gemeinsam mit dem Abteilungsleiter Polizei, Leitender Polizeidirektor Manfred Frorath, sowie dem Leiter der Direktion Verkehr, Erster Polizeihauptkommissar Ralf Schefzig. "Im Vergleich zum Land Nordrhein-Westfalen liegt das Risiko, an einem Verkehrsunfall beteiligt zu sein, bei uns im Kreis um 20,93 Prozent niedriger", informiert der Landrat. Anhand der Einwohnerzahl des Kreises und der Unfallhäufigkeitszahl wird dieses Risiko errechnet.
Insgesamt verunglückten im vorherigen Jahr 1.792 Personen bei Unfällen im Kreis Mettmann. "Das sind 106 Personen mehr als im Jahr 2017." Sieben Personen starben in Folge eines Verkehrsunfall. "Das sind zwar drei Personen weniger als im Vorjahr, aber immer noch sieben zu viel", bedauert Thomas Hendele. Einer dieser Unfälle mit Todesfolge ereignete sich in Velbert: Im Januar 2018 starb ein 59-jähriger Fußgänger an den Unfallfolgen, nachdem er beim Überqueren der Heiligenhauser Straße von einem Pkw erfasst wurde.
Die Zahl an verunglückten Fußgängern lag 2018 bei 216 Personen, 38 davon in Velbert sowie 7 in Heiligenhaus. "Die Meisten dieser Unfälle haben sich beim Überqueren von Fahrbahnen ereignet", sagt Polizeihauptkommissar Ralf Schefzig.
Was die Beamten der Polizei besonders verärgert, das ist die Zahl der Verkehrsunfallfluchten: "Hier konnten wir einen Anstieg von 3,1 Prozent feststellen", sagt Polizeidirektor Manfred Frorath. "Das sind in absoluten Zahlen 3.649 Fluchten, also Unfälle ohne Schadensregulierung oder im schlimmsten Fall sogar ohne Versorgung eines Verletzten." Von Letzterem habe es 112 Fälle gegeben. Immerhin: Vier von zehn Fluchten werden laut Statistik aufgeklärt. "Die Chance, mit solch einer Straftat davon zu kommen, ist also nicht sehr groß", so eine Warnung des Polizeihauptkommissars. "Bei Fluchten mit Personenschaden konnten sogar zwei Drittel der Fälle geklärt werden."
Ebenfalls eine Straftat und kein Kavaliersdelikt ist das Führen eines Fahrzeuges unter Alkohol- und Drogeneinfluss. "Im Jahr 2018 konnten wir bei 150 Unfällen feststellen, dass Alkohol im Spiel war", sagt Schefzig. "Dabei wurden 64 Personen verletzt." Weitere 268 Alkoholfahrten konnten im Rahmen von polizeilichen Kontrollen festgestellt werden. Drogen und sonstige betäubende Mittel waren bei 28 Unfällen feststellbar. "Hinzu kommen 152 Fahrten bei denen es zwar nicht zu einem Unfall kam, aber Fahrer unter Drogen- beziehungsweise Medikamenteneinfluss standen." In allen Fällen sei es zur Einleitung von Strafverfahren und gegebenenfalls der Abnahme der Fahrerlaubnis gekommen.
Mit verschiedenen Maßnahmen möchte die Polizei des Kreises Mettmann auch weiterhin über Gefahren im Straßenverkehr aufklären und somit präventiv Einfluss nehmen auf die Zahl an Unfällen. Dazu zählen unter anderem das Aktionsbündnis Seniorensicherheit (ASS), die Aktion "Toter Winkel", der Crash-Kurs NRW an weiterführenden Schulen, das Kradaktionsbündnis, das Projekt Korrekt, die Licht-Tests und die Busschule.
Weitere Zahlen aus 2018:
-Verunglückte Kinder (bis 14 Jahre): 166 im Kreis Mettmann, davon 19 in Velbert und 4 in Heiligenhaus
-Verunglückte Junge Erwachsene (18 bis 24 Jahre): 259 im Kreis Mettmann, davon 42 in Velbert und 8 in Heiligenhaus
-Verunglückte Senioren (ab 65 Jahre): 286 im Kreis Mettmann, davon 32 in Velbert und 9 in Heiligenhaus
-Verunglückte Zweirad-Fahrer: 389 Radfahrer und 77 Pedelec-Fahrer im Kreis Mettmann, davon 41 in Velbert und 7 in Heiligenhaus
-Verunglückte Motorradfahrer: 137 im Kreis Mettmann, davon 54 in Velbert und 14 in Heiligenhaus
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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