Kölsche Hochkaräter bei der Karnevalssitzung der Nordstadtgießer
Klasse Künstler, ein volles Haus - Karnevalsherz, was willst du mehr? Die Velberter Nordstadtgießer hatten zu Ihrer Prunksitzung geladen und die Hochkaräter des närrischen Lagers, die regelmäßig in Fernsehübertragungen des Kölner Sitzungskarneval auftreten, kommen regelmäßig nach Velbert.
Unter den Klängen der Hauskapelle Thomas Arens marschieren die Nordstadtgießer (fast) pünktlich um 19.49 Uhr ein.
Präsident Klaus Jonas konnte nach der Begrüßung schon mit dem ersten Highlight aufwarten. Das Rednerduo Schlabber & Latz hatte die Aufgabe als „Eisbrecher“ zu fungieren. Mit Geschichten aus der Midlife-Crisis gelang es ihnen nicht immer, das Publikum zu gewinnen.Schlabber & Latz sind einer der Entdeckungen der letzten Jahre im Kölner Karneval, was sie im Forum unter Beweis stellen konnten: „Es gibt sogar Unterhosen für Menschen mit Blasenschwäche - da stand nämlich dran, Auslaufmodell“
Dann aber war das Publikum voll da, als beim folgenden Auftritt ein Zebra die Hauptrolle spielte. Das „Dellbröcker Boore-Schnäutzer-Ballet“ hatte zum Tanz gerufen. Lustig und „ästhetisch“ - Gardetänze der ganz anderen Art.
Vor dem Auftritt des Prinzenpaares Jens I . und Claudia I. Ein leibhaftiger Exprinz aus Köln brachte Karnevalistisches in Wort und Gesang zum Besten. Wicky Junggeburth, sang auch seinen größten Hit „Einmal Prinz zu sein“.
Dann kam der Auftritt des Prinzenpaares Jens I . und Claudia I. Mit großem Hofstaat betraten Sie die Bühne, um den Velberter Narren karnevalistische Grüße zu übermitteln.
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Auf seiner Abschiedstournee machte auf der Bühne der Nordstadtgießer Jupp Menth Station. Sein legendärer„Ne kölsche Schutzmann“ war sicherlich einer der Höhepunkte der Sitzung. Menth zählt seit Jahren zu den besten Rednern des Kölner Karnevals, beendet aber leider seine Rednerlaufbahn.
Fliegende Menschen präsentierten im Anschluss, die Tanzgruppe „De Höppemötzjer“ 35 junge Menschen, „Durschnittsalter 19,2 Jahre“, wie Präsident Klaus Jonas mutmaßte, wirbelten mit spektakuläten Flugeinlagen durch die Lüfte. Ein echter Augenschmauß.
Die Auszeichnung „Karnevalist des Jahres 2011“ hatte „Der Mann mit dem Hötche“ Peter Raddatz erhalten. Auch er konnte den Velbertern viele seiner „Lebensweisheiten“ näher bringen. Tränen der Freude liefen bei vielen Gästen die Wangen herab.
Dass es auch leise Töne im Karneval gibt, bewies die Gruppe „Fuhrmann & Kulik“. Sie haben sich des „Kölschen Krätzjens“ verschrieben und lieferten mit ihrer „Jitarr un Flitsch“ die literarische Form des Karnevals.
Wenn einer seinen Affen dabei hat, dann kann es nur das Duo „Klaus und Willi“ sein. Der Bauchredner Klaus hat von seinem frechen Affen Willi so einiges an Sprüchen auszuhalten: Du hast so ein altes Handy, da bedeutet SMS noch Stein-Meißel-Service.“
Das Finale der Gießersitzung bestritt die Gruppe“ Kölsch Fraktion“. Darunter treten ehemalige kreative Mitglieder von „De Höhner“ auf, wie Peter Horn und F.M.Willizil. Zusammen mit Keyborder Manni Bell präsentierten sie Lieder wie „ich ben ne Räuber, Blotwoosch, Kölsch un e lecker Mädche, dat Hätz vun de Welt und viele andere. Hier tobte das Publikum und ließ die Band erst nach zwei Zugaben von der Bühne.
Nach fast fünfstündigem Programm gab es für viele im Foyer noch bis zum Morgengrauen das Erlebte zu diskutieren. „Aber“, so formulierte ein Gast, „Karneval ohne Gießer ist wie Schnaps ohne Alkohol“.
Dem ist nichts hinzuzufügen!
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