„Gut Schuss!“ bei der Jugend des Hardenberger Schützenvereins (HSV)
Schützenjugend des Hardenberger Schützenvereins auf Erfolgskurs
Konsequentes Training und das dazugehörige Talent zeichnen die jungen Schützen des Hardenberger Schützenvereins (HSV) aus. Kein Wunder also, dass die Sportler schon einige Erfolge feiern konnten. Von der Vereinsmeisterschaft über Bezirk- und Landesmeisterschaft bis hin zur Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft war in diesem Jahr schon alles dabei.
Es ist viel los im Schützenhaus an der Elberfelder Straße in Neviges. Wie immer am Dienstag trifft sich der Schützen-Nachwuchs zum wöchentlichen Schießtraining. Diesmal sind es Vivien Kramm sowie Florian und Alina Schulz, die in der Disziplin „Luftgewehr“ üben. Es ist warm an diesem Sommer-Abend und so manch’ einer der Jugendlichen kommt ordentlich ins Schwitzen. Schuld daran ist neben den sommerlichen Temperaturen der sogenannte Schießanzug. „Den Anzug zu tragen, das ist zwar keine Pflicht, doch er gibt dem Schützen die richtige Stabilität beim Schießen“, so Jugendvertreterin und Trainerin Janette Baron. „Der Anzug ist sogar mit den Schuhen fest verbunden.“ Da die Schützen in diesem Anzug ihre Beine kaum knicken können, habe dies einen sehr lustigen Nebeneffekt: Den sogenannten „Pinguin-Gang“. So komme es auch nicht von ungefähr, dass das Maskottchen der Jugendabteilung, „Karl-Gustav von Hardenberg“, ein Pinguin ist.
Es wird viel gelacht an diesem Abend, doch das täuscht nicht darüber hinweg, dass es sich hier um einen Sport handelt, bei dem ein hohes Maß an Sicherheitsauflagen, an Konzentration und an Präzision erforderlich ist. Daher wird es auch still im Schießstand, als Alina das Luftgewehr anlegt. „Beim Sportschießen muss auf viele Details geachtet werden“, erklärt die Trainerin. Der Schütze wird quasi von unten nach oben aufgebaut. Die Füße müssen als erstes richtig stehen. Stimmt der untere Aufbau nicht, dann ist schon ‚der Wurm drin‘. Stand und Haltung sind beim Schießen ausschlaggebende Faktoren.“ Aber auch das Gewehr muss für den Schützen stimmen. Daher baue er es individuell um, bis alle Einstellungen, Abstände und Höhen der einzelnen Gewehrelemente auf den Schützen eingestellt sind. Auch das Gewicht spiele eine Rolle. In Schützen-Kreisen heißt es daher: „Das Gewehr soll zum Schützen kommen und nicht umgekehrt.“ Ob alles passt, dass zeige dann irgendwann die Erfahrung. Und ein bisschen Talent sei natürlich auch nicht verkehrt.
Konzentration und innere Ruhe werden gefördert
Alina übt an diesem Abend für nichts Geringeres als die Deutsche Meisterschaft. Für die hat sie sich nämlich als Einzelschützin in der Disziplin „Luftgewehr“ qualifiziert. Zwar konnten auch die Mannschaftskameraden Erfolge bei den Vereins-, Bezirks- und Landesmeisterschaften für sich verbuchen, doch seit 30 Jahren ist es die „Newcomerin“ Alina Schulz, die es bis zur Deutschen Meisterschaft geschafft hat. „Nervös bin ich eigentlich nicht“, so die 14-Jährige, deren Eltern ebenfalls aktiv im Hardenberger Schützenverein sind. „Vor allen Dingen wird es bei der Deutschen Meisterschaft wohl wesentlich lauter. Bei 119 Schießständen muss man die Geräuschkulisse des Publikums ausblenden können und seinen Rhythmus beibehalten.“ Denn der sei besonders wichtig, so Alina. Dazu gehöre unter anderem der Abstand der Schüsse, der Pausen und die individuelle Atemtechnik. „Cool bleiben“ und „nicht nach den Ergebnissen der anderen schielen“ sei die Devise.
Jetzt drückt der ganze Verein natürlich die Daumen, denn neben den sportlichen Ambitionen des HSV wird hier die Gemeinschaft ganz groß geschrieben. Sport und Tradition sind daher die beiden Standbeine, auf denen der Verein seit 361 Jahren fest steht. Dass auch die Jugend jedes Jahr eine Schützenprinzessin und einen -prinzen stellt, zeigt, dass auch der Jugend die Tradition wichtig ist. In diesem Jahr sind es Paula Frenkin und Florian Schulz. Alina Schulz ist sogar Kreisprinzessin. „Geselligkeit und Spaß werden in unserem Verein groß geschrieben“, so Geschäftsführerin Silke Klein. „Neben unserem Schützenfest und anderen Feierlichkeiten werden Ausflüge mit der gesamten Kreisjugend unternommen.“ Bereits ab sechs Jahren steht der Jugend die Welt des Schießsports offen. Mit einem Luftgewehr-Simulator können sie wie die Großen trainieren. Ab zehn Jahren wird dann, abhängig von der Altersklasse, mit dem Luftgewehr, der Luftpistole oder dem Kleinkalibergewehr trainiert. Konzentration und innere Ruhe werden durch das Training gefördert. Regelmäßig nehmen die Kinder- und Jugendlichen an Wettkämpfen und Meisterschaften teil. Die Schützen-Jugend trainiert jeden Dienstag von 17.30 bis 20 Uhr im Schützenhaus an der Elberfelder Straße 145. Wer Lust hat, kann unverbindlich vorbeischauen oder unter jugend@hsv-neviges.de Kontakt aufnehmen.
Autor:Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg |
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