Faszinierte Blicke auf das Zepter
Ein „kleines bisschen traurig“ sei Sitzungspräsident Markus Schemken schon, denn das Kinderprinzenpaar Tobias I. und Laura I., habe seine Arbeit gut gemacht.
Auf rund 150 Terminen besuchten die zwei Krankenhäuser, Kindergärten, Altenheime und Schulen sowie andere Festlichkeiten, auf denen sie den Velberter Karneval repräsentierten.
Nun trägt Alexandra I. die Verantwortung für die jungen Velberter Narren. Bernd Tondorf, stellvertretender Bürgermeister, ist fest von einer super Amtszeit überzeugt: „Sie hat eine lange Session vor sich, aber ich weiß, dass sie es schaffen wird, auch ohne Prinzen.“ Den passenden Partner habe sie nämlich nicht gefunden. „Falls ihr euch wundert, warum da kein Junge steht“, dichtete sie: „Weil sie zu feige sind!“ Kurzerhand verpflichtete die kecke Prinzessin ihr närrisches Volk, ihrer männlichen Nachkommenschaft in den Hintern zu treten, damit dies im nächsten Jahr nicht noch mal passiere. Bei „Deutschland sucht den Superprinzen“ stehe sie auch gerne als Jurymitglied zur Verfügung.
Dass die Kinderprinzessin nicht nur im Karneval, sondern auch beim Fußball eine Närrin ist, bewies sie mit den selbst verfassten Paragraphen, welche ihre Regentschaft neben den vier Freundinnen und Unterstützerinnen begleiten werden.
Keine Hausaufgaben und keine häuslichen Verpflichtungen gehörten ebenso zu ihren Artikeln wie der Abzug von 15 Punkten beim BVB und dem Zuschuss dieser Punkte an den FC Schalke. „Damit die Tabelle realistisch bleibt“, schmunzelte sie. Verschont blieb auch Bürgermeister Stefan Freitag von den Paragraphen nicht. Er hatte sie in der vergangenen Session missachtet. Freitag ließ trotz Anweisung von Tobias I. und Laura I. keine Carrerabahn aufstellen. Nun solle er als Strafe laut Paragraph neun, mitsamt seinem Gefolge, einen Gardentanz aufführen. Feierlich überreichte man ihr Amulett und Zepter.
In gute Laune wurde das närrische Volk außerdem durch das Fanfarencorps Grün-Weiß Burgaltendorf versetzt, sowie die Tanzgarden der KG Grün-Weiß Langenhorst, der KG Große Velberter und der KG Urgemütlich, in der Kinderprinzessin Alexandra I. mittanzt. So ließ sich das Publikum im Laufe des Abend zu altbekannten Hits zum Tanz mitreißen.
Dann war für Babett I. die Zeit gekommen. Auch sie hatte ihre Regentschaft alleine bestritten. Auch sie hatte die Zeit damit verbracht, dem Velberter Karneval alle Ehre zu machen. „Letztes Jahr hatte ich die Worte vergessen, heute fehlen sie mir“, begann die scheidende Stadtprinzessin ihre Rede. In Erinnerung an „das schönste karnevalistische Erlebnis“, wie sie es nannte, bedankte auch sie sich bei ihren vielen Helfern und gab den goldenen Schlüssel, als Zeichen ihrer Macht, sichtlich traurig ab. Ersetzt wurde dieser durch einen silbernen, ein Geschenk als Dank für ihren Einsatz. Weitere Geschenke folgten und Tondorf erinnerte an die tolle Session, welche mit dem roten Pferd begann und mit einem grünen Frosch endete.
Erfolgreich aufmuntern konnte das Publikum anschließend nur noch die Komikerin Monika Badtke als „Änne aus Dröpplingensen“. Die vermeintlich ältere Dame berichtete von ihrem allerliebsten Fahrzeug, dem Rollator, welches sie bald Ferrari-Rot lackieren wolle, sowie den Schwierigkeiten beim Küssen mit den dritten Zähnen. Besonders freute sie sich über einen Handkuss von Holger Engel. „Ist er nicht ein Engel?“, bemerkte sie entzückt. So konnte sie es sich nicht verkneifen, ihm ein Geschenk zu machen. „Ich bin der Meinung, egal was man schenkt, auch wenn es nur eine Kleinigkeit ist, es muss von Qualität sein!“ Und von Qualität war Änne bei vierlagigem Toilettenpapier ausgegangen.
Die feierliche Zeremonie wurde mit drei lautstarken „Tüpp tüpp helau“ fortgesetzt. Das Stadtprinzenpaar Nina I. (Nina Kröhnert) und Benny I. (Benjamin Kemler) trat das Amt für die kommende Session an. Lampenfieber war in ihren Stimmen zu vermerken. So richtig scheinen die Beiden es noch nicht glauben zu können. Doch die Sympathie der Narren haben sie damit schon jetzt gewonnen.
Der stellvertretende Bürgermeister und erprobte Karnevalist Bernd Tondorf überreichte den Tollitäten die Insignien der Macht. Prinz Benjamin I. schaute immer wieder fasziniert aufs Zepter, bevor er die närrischen elf Gebote verkündete, die in den nächsten Wochen bis Aschermittwoch in Velbert gelten sollen. Anschließend nahm das strahlende Prinzenpaar die ersten Amtshandlungen vor: Mit einem kräftigen Tüpp-tüpp Helau und Küsschen wurden die ersten Prinzenorden verteilt.
Autor:Janina aus dem Siepen aus Hattingen |
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