"Eine leckere Suppe für Senioren"
Bereits im September hatten sich Vertreter der verschiedenen Velberter Sozialverbände zusammengesetzt und einen sogenannten „Runden Tisch für Seniorenfragen“ ins Leben gerufen. Das Besondere daran: Zum ersten Mal vernetzen sich die Verbände für Senioren über die Stadtteilgrenzen hinaus miteinander.
„Ziel ist es, das Konkurrenzdenken zwischen den Vereinen endlich vom Tisch zu bekommen“, erläutert SPD-Stadtratsmitglied Wolfgang Werner. „Im Grunde haben nämlich all diese Vereinigungen dasselbe Angebot, daher ist eine Kooperation zwischen ihnen schon lange überfällig.“ Innerhalb der Stadtteile gebe es diese Zusammenarbeit bereits seit einiger Zeit in Form der Stadtteilkonferenzen, jetzt wolle man diese auch auf Stadtebene ausweiten. Beteiligen tun sich dabei der Awo-Ortsverein Velbert, das Begegnungszentrum am Kostenberg der Evangelischen Kirchengemeinde Velbert-Dalbecksbaum, die Begegnungsstätte „Haus der Senioren“ der Evangelischen Kirchengemeinde Langenberg, die Begegnungsstätte der katholischen Pfarrgemeinde St. Michael, der Glockentreff der katholischen Kirchengemeinde Neviges sowie der VdK Velbert-Mitte, Langenberg und Neviges. Dabei sei vor allem interessant, dass man sich nun auch konfessionsübergreifend vernetzen wolle.
„Wir kochen schließlich alle nur mit Wasser und wollen daraus eine besonders leckere Suppe für unsere älteren Mitmenschen kochen“, so Werner weiter. Ausschlaggebend für diese Entwicklung seien die geplanten Sparmaßnahmen der Stadt gewesen, die auch die Streichung der städtischen Fördermittel für die Sozialverbände vorsehe.
„Aus diesem Notstand heraus hat sich schließlich die Idee für eine Vernetzung ergeben“, berichtet Heribert Ressing vom Kirchenvorstand der Pfarrgemeinden St. Michael und St. Paulus. Man wolle jetzt einfach näher zusammenrücken. Dabei sollen die Angebote nicht nur untereinander abgesprochen und abgestimmt, sondern auch ausgeweitet werden. Außerdem wolle man sich gegenseitig in der Seniorenarbeit unter die Arme greifen. Des Weiteren wolle man natürlich gemeinsam gegen die Kürzungen vorgehen, hier sei „das letzte Wort noch nicht gesprochen“, man wolle diese „nicht kampflos hinnehmen“, so der Politiker Wolfgang Werner. In der Praxis will man sich daher jetzt in regelmäßigen Abständen treffen, so dass sich die Leiter der verschiedenen Vereine untereinander auf dem Laufenden halten und miteinander kurzschließen können.
„Wir wollen uns gegenseitig Hilfestellungen geben und auch die Träger der Einrichtungen mit an den Tisch und dadurch in Kommunikation miteinander bringen“, schildert Andrea Siepmann, Leiterin des Awo-Stadtteiltreffs in Neviges. „Auch die Senioren können sich bei Fragen und Vorschlägen gerne an die zuständigen Stellen wenden.“ Ein Kennenlernen, das auch in den Köpfen die Schranken abbauen soll.
„Vor zehn Jahren wäre eine Zusammenarbeit über die Stadtteilgrenzen hinaus gar nicht denkbar gewesen“, freut sich auch Hans-Jürgen Wallberg von der Awo in Neviges über die neue Kooperation. „Es ist toll, dass das jetzt in Angriff genommen wird.“
Autor:Janina aus dem Siepen aus Hattingen |
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