Verein aus Langenberg nimmt wieder den Betrieb auf
Bürgerbusse stehen in den Startlöchern!
Ein sorgfältig ausgearbeitetes Hygienekonzept macht es möglich: Der Bürgerbusverein Langenberg nimmt am Mittwoch, 1. Juli, seinen regulären Fahrbetrieb wieder auf.
Vor dreieinhalb Monaten fuhr der letzte Bus. Dann kam es zur coronabedingten Unterbrechung. Nach intensiven Bemühungen des Vereins, in Absprache und mit Unterstützung der Wuppertaler Stadtwerke (WSW), sind nun alle Hygienevorschriften erfüllt, die Busse vorbereitet und die Fahrer entsprechend geschult. Nach einer offiziellen Bus-Abnahme, gaben die WSW nun den Fahrbetrieb wieder frei.
Erleichterung bei den Bürgern
„Fährt der Bürgerbus endlich wieder?“ Besser hätte das gerade Gesagte nicht unter Beweis gestellt werden können. Der Vorstand des Bürgerbusvereins hatte zum Pressetermin geladen, um sein neues Hygiene-Konzept vorzustellen. Zwecks Fotos wurden die beiden Bürgerbusse auf dem Betriebsgelände der Langenberger Feuerwehr in Position gebracht und schon näherten sich zwei aufgeregte Bürger im Eilschritt mit der oben zitierten hoffnungsvollen Frage.
Erleichtert sind sie, als sie die Antwort vom Vereinsvorsitzenden Gerd Berker hören: „Am 1. Juli geht es wieder los!“ Die Freude der beiden Bürger ist nicht zu übersehen. „So ging es uns in den vergangenen Monaten ständig. Zuhause stand das Telefon nicht still und in der Stadt wurde man von vielen älteren Menschen angesprochen“, so Ralph Güther, Geschäftsführer des Vereins. „Die Sorge war groß. Viele hatten nun Probleme zum Einkaufen zu kommen. Immer ein Taxi nehmen, sprengt bei vielen Rentnern das Budget.“
Hygienekonzept mit
Corona-Schutzmaßnahmen
Also setzten sich die Männer vom Langenberger Bürgerbusverein zusammen und erarbeitete ein Hygienekonzept mit sorgfältig abgestimmten Corona-Schutzmaßnahmen. „Wir gehen davon aus, dass die vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen für die Fahrgäste, aber auch für unsere Fahrer konsequent eingehalten werden“, so Fahrdienstleiter José Almansa. Und die Maßnahmen, die die Verantwortlichen gemeinsam ausgetüftelt haben, können sich sehen lassen: Da sind einmal die Veränderungen in den beiden Bussen. Ein installierter Spuckschutz aus zertifiziertem Kunststoff wurde hinter und seitlich des Fahrers angebracht. Hier war José Almansa federführend beteiligt. Als Kfz-Sachverständiger konnte er diese Umbauten fachlich kompetent umsetzen. „Dieses ‚flexible Glas‘ wird im Cabrio-Bau verwendet. Wichtig war außerdem, dass wir alle Umbauten flexibel halten und jederzeit wieder rückgängig machen können. Die Abnahme hätte sich sonst Monate hingezogen.“ Ein Desinfektionsspender und eine Wechselgeldschale wurden ebenfalls montiert. Ab sofort heißt es also für alle Fahrgäste: Maske auf, Hände am Spender desinfizieren, Ausweis vorzeigen, Wechselgeldschale für Fahrkartenausgabe und Bezahlung benutzen, auf einem der verbleibenden sieben Sitzbänke Platz nehmen und - nicht vergessen - weiterhin Abstand halten. Schon kann die Fahrt bergauf, bergab durch Langenberg losgehen.
„Natürlich helfen unsere Fahrer auch weiterhin beim Ein- und Aussteigen, wenn ein Rollator mitgenommen werden soll. Das wird nun ein wenig zeitaufwendiger, da er über die Fahrertür aussteigen muss. Wir hoffen jedoch, den Fahrplan ohne größere Verspätungen einhalten zu können“, so Jochen Neef, stellvertretender Fahrdienstleiter. Mit entsprechender Rücksichtnahme, werde das alles klappen und bald Routine einkehren im Umgang mit den Maßnahmen, sind sich die Verantwortlichen einig.
Handzettel mit Hinweisen
Sicherheitshalber gibt es für jeden Fahrgast aber beim Einstieg noch einen Handzettel zur korrekten Benutzung der Busse. „Außerdem liegen die Handzettel in den Gemeinden und der ,Klippe 2' aus.“ Und keine Angst: Wer seine Schutzmaske vergessen hat, bekommt eine geschenkt. Genäht von fleißigen Helfern des Alldie-Kunsthauses.
Lob der WSW
Ein Lob gab es für die ehrenamtlichen Verantwortlichen des Vereins dann auch noch. Als „Vorzeige-Bürgerbus“ titulierte sie der Betriebsleiter der WSW. Immerhin ist er der erste Bürgerbusverein der WSW, der nun wieder an den Start geht. Gerd Berker: „Wir freuen uns alle sehr, dass es nach langem Stillstand wieder los geht und wir einen großen Schritt in Richtung Normalität gehen können. Wir hoffen, dass alle Hinweise am und im Bus, insbesondere die Anweisungen des Fahrpersonals, von unseren Fahrgästen ernst genommen werden, damit wir alle gesund bleiben.“
Autor:Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg |
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