Zum Schluss gab‘s Gänsehaut

Dirigent Armin Jakobi hatte die Boxhandschuhe angezogen und zog mit den Musikern zu „Conquest of Paradise“ ein. | Foto: Ulrich Bangert
  • Dirigent Armin Jakobi hatte die Boxhandschuhe angezogen und zog mit den Musikern zu „Conquest of Paradise“ ein.
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Einen Abend der Überraschungen hatte der Musikzug der Velberter Feuerwehr für sein alljährliches Konzert im Advent versprochen, und das 45 Musiker zählende Blasorchester hielt Wort.
Mit anspruchsvollen wie populären Stücken, unterhaltsamen Showeinlagen und einem bewegenden Abschluss gelang es dem Ensemble, seine Zuhörer im Forum Niederberg restlos zu begeistern.
Schon der Beginn mit „Conquest of Paradise“ sorgte für Szenenapplaus: Wie einst Boxer Henry Maske zur Titelmusik des gleichnamigen Films in den Ring stieg, zog das Gros der Musiker in Bademänteln - Dirigent Armin Jakobi außerdem in Boxhandschuhen - auf die Bühne.
Der Schwerpunkt des Konzerts lag indessen auf Italien, sowohl geografisch von Nord bis Süd wie auch von der musikalischen Spannweite des Repertoires. Das reichte von Hymne und Triumphmarsch aus Giuseppe Verdis Oper „Aida“ bis zum Medley aus Italo-Oldies à la „Azzurro“ oder „Volare“ und zeigte einmal mehr, dass das Ensemble in allen Genres zu Hause ist. Auch die Puristen kamen auf ihre Kosten, denn neben der schwungvollen „Funiculi-Funicula Rhapsody“ oder der Arie „Nessun Dorma“ aus Giacomo Puccinis Oper „Turandot“ hatte das Orchester mit Sepp Tanzers „Tirol 1809“ eine sehr anspruchsvolle sinfonische Dichtung in drei Sätzen über den seinerzeitigen Aufstand der Tiroler im Programm. Außerdem können Blasmusiker auch singen, wenn es sein muss: Es sei ausdrücklicher Wunsch der Komponisten Florian und Sepp Pedarnig, dass ihr Marsch „Dem Land Tirol die Treue“ mit Gesang aufgeführt wird, erläuterte Musikzugführer Klaus Poerschke, der das Programm wieder mit viel Humor moderierte, augenzwinkernd.
Wie das Orchester als Ganzes überzeugten im einzelnen die Solisten: Unter anderem brillierte Alexander Edelstein am Flügelhorn mit seinen gefühlvollen, perfekt gespielten Soli in der berühmten Filmmusik „Children of Sanchez“, während sich die jüngsten Ensemblemitglieder Janis Külchen und Alexander Pagel als „Die lustigen Dorfschmiede“ mit Hammer und Amboss betätigten.
Eine sehr spezielle Einlage lieferten die Trompeter. Weil ihre Instrumente heiß gelaufen seien, so Poerschke, mussten sie in „Mouthpiece Mania“ nur mit den Mundstücken spielen: Die Zuhörer hatten einen Heidenspaß an dem Potpourri von Walzer bis Can-Can, der direkt aus Entenhausen zu stammen schien. Die Zugabe nach dem weihnachtlichen Finale barg schließlich eine Überraschung: Da trat mit Sebastian Hoguth der Leiter der Löschzüge in Velbert-Mitte im Schottenrock auf die Bühne und wollte auf seinem Dudelsack mitspielen.
Was zunächst als Gag erschien, wurde der bewegendste Moment des Konzertes: Als das Orchester die heimliche schottische Nationalhymne „Highland Cathedral“ anstimmte, zog das zwölfköpfige Dudelsackensemble der Volkshochschule unter Leitung von Werner Hoffrichter auf die Bühne. Die berührende Melodie, das perfekte Miteinander von Orchester und Dudelsäcken hinterließen eine Gänsehaut und bescherte den Musikern stehende Ovationen eines ganz und gar hingerissenen Publikums.

Autor:

Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg

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