„Wildes Kochen“ in Peru
Ob Wüste, Dschungel oder Hochgebirge: René Linke kocht mit seiner mobilen Küche überall
Gegessen wird immer, ob 0 Grad Celsius oder 40 Grad Celsius, Gebirge oder Wüste – allein auf den Koch kommt es an, denn der bestimmt, was auf den Tellern landet. Die Teilnehmer der Landrover Experience-Tour durften sich glücklich schätzen, dass der Name des Kochs „René Linke“ lautete. Für den Chefkoch von Linke Catering aus Langenberg war es nicht das erste Mal, dass er „irgendwo im Nirgendwo“ kochen musste – diesmal in Peru. Linke: „Eine tolle Erfahrung, allerdings mit der einen oder anderen brenzligen Situation.“
Island, Namibia, Kanada, Schottland, Australien – René Linke hat schon viel gesehen und vor allen Dingen, schon an sehr vielen besonderen Orten „wild“ gekocht. Diesmal hieß das Ziel Peru. Und trotz seiner ganzen Erfahrung, war auch diese Tour für ihn wieder genauso neu und aufregend, wie für die Teilnehmer.
Man erwartet es vielleicht nicht, aber Peru hat neben den bekannten Anden und dem Pazifik auch noch Regenwald und Wüste zu bieten. Genau dorthin führte die Landrover Experience-Tour zuletzt ihre Teilnehmer. Start war die kleine, am Pazifik gelegene Hafenstadt Pisco, Ziel war die gut erhaltene Ruinenstadt Machu Picchu in 2.430 Metern Höhe auf einem Bergrücken der Anden. 4500 Kilometer am Steuer eines Geländewagens, vier Wochen lang durch Wüste, über sandige Pisten, Gebirge, unwegsames Gelände und enge Passstraßen. Im Schlepptau einen Convoy aus 20 Geländewagen der neusten Generation. Für René Linke galt es, neben der ganz allgemeinen „Man-Power“, die so eine Tour jedem abverlangt, den kulinarischen Ansprüchen der 40 Tour-Teilnehmer gerecht zu werden und das unter oft widrigen Umständen. „Peru war noch einmal eine ganz andere Herausforderung als Australien, sowohl körperlich als auch beruflich“, so der abenteuerlustige Koch. „In Australien hatten wir einen sogenannten Versorgungs-Truck. Perfekt ausgestattet, mit großer Vorratskapazität. Diesmal musste der Proviant in 80-Liter-Kühlboxen in den Autos verstaut werden. Und natürlich ganz wichtig: Meine mobile Küche mit Kombidämpfer und Notstromaggregat.“
Auch "frittiertes Meerschweinchen" stand auf dem Menüplan
Fast täglich habe er daher diesmal frische Nahrungsmittel kaufen müssen. „Ich habe die Menüs für die vier Wochen zwar geplant und konnte hier auf meine Erfahrung zurückgreifen, doch vor Ort muss man dann flexibel sein und sehen, was die örtlichen Gegebenheiten so bieten.“ Reis, frisches Gemüse und Früchte seien nie ein Problem gewesen – auch nicht in entlegenen Bergdörfern. Doch beim Fleisch sei es hin und wieder schwierig geworden. Da habe dann schon mal „frittiertes Meerschweinchen“ auf dem Menüplan gestanden. „Das ist ein ganz gängiges Gericht in Peru, vergleichbar mit unserem Stallhasen und recht schmackhaft.“ Aber auch gegrilltes Filet, Fisch und natürlich Chili con Carne durfte auf dem Speiseplan nicht fehlen. „Improvisieren“ sei das Zauberwort, so Linke. „Es passieren auf so einer Tour immer unvorhersehbare Dinge, da kann man noch so viele Vor-Touren machen. Aber genau darin besteht ja das Abenteuer – aus den Unwägbarkeiten. Einmal war eine Passstraße durch einen Erdrutsch verschüttet. Es gab kein Weiterkommen mehr. Da habe ich spontan die Insassen eines Busses, darunter Kinder und alte Menschen, mit Kaffee und Tee versorgt. Unser Convoy musste irgendwann drehen und sechs Stunden zurück zu unserem Ausgangsort fahren. Dort war dann „Kochen mit Stirnlampe“ angesagt, denn inzwischen war es dunkel und alle waren ausgehungert. Das macht Spaß! Ehrlich.“ Ein anderes mal galt es, einen festgefahrenen 30-Tonner mit einem Übersee-Container als Ladung zu bergen. „Das war wirklich eine brenzlige Situation. Das Ganze spielte sich auf einer drei Meter breiten Passstraße ab. Der Laster drohte abzurutschen. Da ging es mehrere hundert Meter runter und es war nicht wirklich klar, was er geladen hatte. Irgendwie haben wir es geschafft ihn wieder zu stabilisieren.“
Unberechenbares Wetter macht die Tour nicht planbar
Auch klimatisch ist das Land eine Herausforderung. Mit seinen 32 Klimazonen hat es alles zu bieten. Und das Wetter ist unberechenbar. Linke: „Wir haben uns von 0 Metern Meereshöhe bis 4.900 Metern bewegt. Das war körperlich einfach sehr anstrengend. Schlafen in Zelten, Hitze, Kälte, keine Duschen und Toiletten, Gefahrensituationen – das zehrt an den Nerven.“ Umso wichtiger sei es dann, dass das Essen stimmt. „Die Küche hält die Stimmung hoch. Das ist an allen Orten dieser Welt so.“
Jetzt weilt René Linke wieder in heimischen Gefilden. Was bleibt, ist die Erinnerung an viele eindrucksvolle Momente, ein tolles Team, eine überwältigende Natur und das Gemeinschaftsgefühl. Verarbeitet habe er die vielen Erlebnisse noch nicht ganz, dazu fehle die Zeit, denn auch hier verfolgt der passionierte Koch nur ein einziges Ziel: Mit einer guten Küche die Stimmung seiner Kunden hoch zu halten.
Im TV zu sehen ist die Landrover Experience-Tour: Jeweils montags - am 15., 22. und 29. Januar, um 22.15 Uhr, auf DMAX.
Autor:Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg |
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