Weniger Mitarbeiter, mehr Leistung

Der Produktionsexperte und Leiter der Speisenlogistik WISAG,Werner Gläser, bringt ein neues Küchensystem ins Klinikum Niederberg. „Zur Sanierung der Räumlichkeiten gehört leider auch die Verminderung unseres Personals“, so Christian Engler, Mitglied der Geschäftsführung des Klinikums.
47 Mitarbeiter, die meisten in Teilzeit angestellt, haben die Kündigung erhalten. „Das bedeutet eine Verminderung um circa die Hälfte unseres in der Küche tätigen Personals“, so Anke Rohn-Maas, Geschäftsbereichleiterin der Organisationsentwicklung und des Personals. Diese Reduzierung um 19 Vollzeitstellen sei aber das kleinere Übel: So hatte der Sanierungsplan aus dem Jahr 2007 eine Komplettschließung der Küche vorgesehen, was zur Entlassung aller dort tätigen Mitarbeiter geführt hätte. „Aber das Essen ist ein ganz wichtiges Thema im Klinikum, deshalb empfanden wir es als den falschen Weg, die Küche gänzlich rauszunehmen“, erklärt Engler.
Um dennoch einzusparen, wurde ein neues Konzept entwickelt, das Ende September in Kraft tritt. „Das neue Küchensystem sieht eine ganz andere Technik vor, mit anderen Rezepten und Zutaten“, so Werner Gläser.
Es werde vorgekocht, dann runtergekühlt, anschließend kalt portioniert und im Wagen auf dem Patientenzimmer wieder erhitzt. „Bei diesem Verfahren bleiben 90 Prozent aller Nähstoffe erhalten.“ Bisher arbeiteten drei bis vier Köche in der Küche, in Zukunft wird nur noch ein Koch dort arbeiten. Dennoch soll die Leistung wachsen: „Ein besonderer Vorteil des neuen Küchensystems ist, dass wir unseren Patienten eine Menükarte mit großer Auswahl an Gerichten anbieten können“, so Engler.
Bereits seit einem halben Jahr laufen die Umbaumaßnahmen, zurzeit werden die Speisen in provisorischen Küchencontainern zubereitet. Insgesamt drei Millionen Euro investiert das Klinikum Niederberg in die Umstrukturierung, künftig sollen pro Jahr 600.000 Euro eingespart werden. Zugleich erwartet der Geschäftsführer eine „stark steigende Kundenzufriedenheit“.