Videodreh ermöglicht neue Klassenbestuhlung
Drei Stunden konzentrierte Arbeit, doch die lohnte sich für die Schüler der Klasse 6a des Langenberger Gymnasiums. Für einen Werbefilm einer Möbelfirma erhielten die Schüler einen kompletten Klassensatz Stühle.
Aufregung pur: Wie am richtigen Set ging es an diesem Vormittag in der Klasse 6a des Langenberger Gymnasiums zu. Mit Drehbuch bewaffnet und an der Seite „ihres“ Kameramannes betritt Katja Zerck, Englisch- und Spanischlehrerin am Langenberger Gymnasium, den Klassenraum.
Dort warten die Akteure schon gespannt darauf was kommt. „Dass wir heute nicht unsere ältesten Klamotten anziehen sollen“, ist alles, was die angehenden Schauspieler im Vorfeld erfahren haben und auch für die Lehrerin ist es der berühmte „Sprung ins kalte Wasser“.
Szene für Szene erhalten die Schüler nun ihre exakten Regieanweisungen und stellen ganz bestimmte Lernsituationen ihres Englischunterrichts nach. Gruppen werden gebildet, die Schüler lauschen konzentriert den englischen Arbeitsanweisungen ihrer Lehrerin und der ständige Wechsel von Plenum zu Einzel- und Partnerarbeit zeigt schnell: Bei dieser Art von Englischunterricht steht viel Bewegung, Austausch und rege Beteiligung aller Schüler im Vordergrund. Zwischen Anweisungen wie „Ready“ und „Cut“ fehlt eigentlich nur noch die berühmte „Klappe“. Und noch eines wird klar und ist auch erklärtes Ziel des „Drehs“: Mit normalen Stühlen kommt man hier schnell an seine Grenzen.
Rund neun Monate ist es inzwischen her, da hatte Katja Zerck eine zündende Idee und nun wird sie endlich umgesetzt. „Auf einer Messe für Schul- und Kindergartenbedarf waren mir die Hokkis sofort ins Auge gefallen. Die sind ideal bei der Umsetzung meines Sprachunterrichts, dachte ich, doch beim Anblick des Preises war mir sofort klar, die Finanzierung kann Jahre dauern.“ „Hokkis“ sind Bewegungssitze, in Form von äußerst multifunktionalen Kunststoffhockern, die besonders gut handhabbar sind und dadurch schnell und ohne Lärm in der Klasse transportiert werden können. Beim Surfen auf der Internetseite des Möbelherstellers kam Katja Zerck schließlich die zündenende Idee.
„Ich bot dem Unternehmen an, ein Video mit meiner Klasse zu drehen, bei dem die Vorteile dieser praktischen Stuhlalternativen während einer alltäglichen Unterrichtssituation dokumentiert würden. Im Gegenzug würde ich mich dann über eine neue Klassenausstattung freuen.“
Zu ihrer großen Überraschung ging das Möbel-Unternehmen prompt auf den ungewöhnlichen Vorschlag ein. 14 Tage später fuhr ein Transporter mit 29 Hokkis vor der Schule vor und Schüler und Lehrerin konnten ihr Glück gar nicht fassen.
Jetzt endlich erlaubte es der Stundenplan und die Klasse löste ihr Versprechen ein. Dass sie sich „ihre“ Hokkis richtig erarbeiten mussten, war den Schülern an diesem Vormittag schnell klar. Bei voller Konzentration und etlichen Szenenwiederholungen mussten sie ihren Zeitplan einhalten und folgten den strikten Regieanweisungen gewissenhaft. Doch gelohnt hat sich ihr Engagement in jedem Fall, da waren sich alle einig.
Autor:Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg |
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